Im Reich der Lotos-Echsen (Kurzgeschichte Gastbeitrag)

Liebe Leser, als kleines Osterei ins Nest gelegt wollte ich euch heute etwas hochladen. Allerdings mache ich zu diesem besonderen Anlass auch eine sehr, sehr große Ausnahme, denn normalerweise gibt es auf diesem Blog nur Geschichten aus meiner Feder. Allerdings hat mir vor ein paar Wochen ein Autorenkollege diese Geschichte zugeschickt und sie hat mir nicht nur ausgesprochen gut gefallen, ich fand auch, dass sie thematisch und stilistisch gut in meinen Blog passt. Darum habe ich nach vielem Hin und Her und natürlich mit Erlaubis des Autoren entschieden, dass ich die Geschichte mit euch teilen möchte. Sie stammt aus dem Genre Science Fiction und ist definitiv mal was Anderes 🙂 Lasst gerne euer Feedback da!


Dekontamination beginnt in dreißig Sekunden!“

In Gedanken verfluchte ich die Computerstimme, die mich noch mehr unter Stress setzte, als ich es eh schon war.

Obwohl ich damit wertvolle Sekunden verlieren mochte, drehte ich mich im Laufen um und gab einen ungezielten Schuss meines Shockers ab. Die Strahlenladung verfehlte die Flut heranstürmender Lotos-Echsen jedoch und traf mit einem Aufblitzen an die Schiffswand.

„Schnell jetzt!“, brüllte mir von vorn Dora entgegen, meinen Stress damit um noch eine Winzigkeit erhöhend.

Aber da hatte ich das rettende Schott auch schon erreicht!

Mit einem letzten Satz sprang ich hindurch und hörte, wie es hinter mir geschlossen wurde. Die Echsen prallten dagegen und mir war, als könnte ich ihr Zischen noch immer hören, obwohl das unmöglich war.

Lotos-Echsen – was für eine widerliche Plage!

Gerade etwas größer als ein irdischer Leguan, aber dennoch der Schrecken der bemannten Raumfahrt. Nicht nur, dass sie es verstanden, die Farben ihrer Umgebung anzunehmen und sich so zu tarnen – mit ihren hypnotischen Kräften konnten sie ihre Opfer einlullen, um ihnen dann unbemerkt das Blut auszusaugen.

Hatten diese Biester erst mal ein Schiff befallen – und das ging schneller, als man dachte, da leider zu viele koloniale Stützpunkte nicht gerade vorsichtig waren, was den Umgang mit ihnen anging – half nur noch eine generelle Dekontamination mittels giftiger Gase.

Eben eine solche, wie sie unser Bordcomputer nun vollzog.

Dekontamination beginnt.“, verkündete die Maschinenstimme. „Bitte verlassen Sie die Sicherheitsräume nicht, bevor das Signal ertönt.“

Geschafft! Wir hätten nun etwa eine Stunde Zeit, während der Bordcomputer das gesamte Schiff bis auf die beiden Schutzräume in Bug und Heck des Schiffes mit Gas fluten und so den blutrünstigen blinden Passagieren ein Ende machen würde.

Ich sah mich um, wer noch mit mir im hinteren Schutzraum Zuflucht gefunden hatte. Neben Dora, unserer dunkelhaarigen Mechanikern, welche die Tür hinter mir geschlossen hatte, sah ich den rundlichen alten Doktor und die junge Navigatorin Tina, die höchst unzufrieden wirkte.

Das war nichts ungewöhnliches.

Mit Anfang zwanzig bereits in der interstellaren Raumfahrt tätig, galt sie als eine Art Wunderkind und wäre viel lieber mit einer galaktischen Entdeckungsflotte, statt einem kleinen Handelsschiff unterwegs gewesen – was sie uns leider andauernd merken ließ.

Recht klein und zierlich, mit kurzem blonden Wuschelhaar, wirkte sie niedlich und harmlos, dennoch hatten wir schon in den ersten Tagen unseres Fluges gelernt, ihr selten still stehendes Mundwerk zu fürchten. Sie meinte es sicher nicht böse, aber wir hatten uns noch keine zwei Hyperraumsprünge von der Erde entfernt, da ging sie uns schon allen auf den Geist damit, immer alles besser zu wissen.

„Ist der Schutzraum hier eigentlich korrekt ausgestattet?“, fragte sie so ziemlich genau die Frage, die ich von ihr erwartet hatte. „An sich sollte er allen Mannschaftsmitgliedern eine Schlafgelegenheit bieten, falls es länger dauert. Hier sehe ich aber nur eine alte Matratze rumliegen.“

Ganz unrecht hatte sie nicht: Der vordere Schutzraum, in den sich der Captain zurückgezogen hatte, war eine durchaus komfortable Notunterkunft, der hintere jedoch war im Grunde nichts als eine kleine, umfunktionierte und abgedichtete Abstellkammer, in der alles Zeug stand, das unzählige Besatzungen vor uns an Bord zurückgelassen hatten. Dass überhaupt eine Matratze dabei war, konnte man schon als Zeichen des guten Willens deuten.

Der Doktor trottete darauf zu und ließ sich mit einem wohligen Ächzen darauf nieder.

„Also, wenn jetzt keiner von euch müde ist, reicht das hier ja auch.“, verkündete er mit einem Augenzwinkern. „Die läppische Stunde oder was das dauert, halten wir schon aus, auch wenn hier nicht alles nach Vorschrift ist. – He, guckt mal!“

Erfreut griff er in einen offenen Karton, der neben der Matratze am Boden stand.

„Hier hat einer eine ganze Kiste Bücher stehen gelassen. Da haben wir sogar was zu lesen.“

Doch so einfach war Tina nicht von ihrem Thema abzubringen:

„Ich mach mir keine Sorgen um Langeweile, sondern darum, dass hier die Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten werden. Jetzt sind es nur die Schlafplätze, aber was ist, wenn die Tür mal nicht richtig abgedichtet ist?“

„Ist sie aber.“, warf Dora kurz und trocken ein.

„Das glaub ich ja nicht!“, lachte der Doc, ohne sich um den drohenden Streit zu kümmern. „Die haben hier ‚Der Schatz im Silbersee‚! Das hab ich seit meiner Jugend nicht gelesen.“

Tina beachtete ihn nicht und baute sich vor Dora auf, die sich auf einer niedrigen Kiste niedergelassen hatte. Mit in die Hüften gestemmten Händen versuchte sie anscheinend, eine autoritäre Haltung einzunehmen, doch es misslang ihr ziemlich. Selbst im Sitzen war die dunkelhaarige Mechanikerin noch deutlich als die Größere von beiden zu erkennen.

„Du bist dir also sicher, dass sie abgedichtet ist? Schön! Und woher nimmst du das?“

Ich versuchte, die Situation mit etwas Humor zu entschärfen: „Ich würde sagen … in erster Linie dem Umstand, dass wir gerade nicht alle an giftigem Gas ersticken.“

Niemand fiel in mein nervöses Lachen ein, die beiden Frauen sahen sich an, als würden sie ein Duell ausfechten.

„Tina … deine Gründlichkeit in allen Ehren …“ Dora versuchte sichtlich, die Situation zu entspannen. „Es ist gut, dass du darauf achtest, dass alles korrekt ist, aber die Sicherheit der Apparaturen – und das schließt die Türen ein – ist meine Aufgabe.“

„Dann solltest du ihr auch mal nachkommen!“

Dora atmete tief durch. Ich sah ihr an, dass es in ihr brodelte, sie sich aber beherrschte.

„Ich bin nicht erst seit gestern hier an Bord. Ja … ich nehme es nicht so genau mit allen Formalitäten, das gebe ich zu. Aber bei den Dingen, auf die es ankommt, da gibt’s bei mir keine Nachlässigkeit.“

„Oh wunderbar!“ lachte Tina höhnisch. „Und was sind das für Dinge, wenn nicht einmal ein Schutzraum wichtig genug ist?“

„Die Abdichtung des Schutzraums ist wichtig! Die Sauerstoffversorgung des Schutzraums ist wichtig! Die richtige Anzahl Schlummerrollen ist NICHT wichtig!“ antwortete Dora grimmig und mit leicht erhobener Stimme … etwas, das wir als Warnsignal kannten, sie nicht weiter zu behelligen.

„Ich werd nicht mehr!“, freute sich Doc, der in seiner eigenen Welt voller Cowboys und Indianer versunken schien. „Ich erkenne die Bilder wieder … das ist wirklich die gleiche Ausgabe, die ich früher hatte! Und die lag hier die ganze Zeit rum.“

Eigentlich musste auch Tina wissen, was der Klang von Doras Stimme zu bedeuten hatte, doch offensichtlich kümmerte es sie nicht und sie bedachte die kräftige Brünette mit einem süffisanten Grinsen.

„Ach so … es ist also deine Entscheidung, welche Vorschriften wichtig sind und welche nicht? Dann frage ich mich, warum du nicht mehr als nur eine einfache Mechanikerin geworden bist … ich meine … in deinem Alter sollte man doch meinen, die Karriere hätte sich langsam mal blicken lassen, oder?“

Für einen Moment war es absolut still. Ich erwartete, dass Dora gleich explodieren würde.

Doch sie tat es nicht.

„Erinnerst du dich noch daran, wie du mir erzählen wolltest, wie ich die Antimaterie-Spulen zu warten habe?“, fragte sie gefährlich ruhig.

Ich zumindest erinnerte mich noch sehr gut!

Tina war in den Maschinenraum stolziert und hatte Dora von oben herab erklärt, wie man ihren Job angeblich wesentlich effizienter machen könnte. Zufällig war ich dabei gewesen und hatte mitgehört. Da ich keinen Schimmer von Antimaterie-Spulen im Allgemein oder ihrer Wartung im Speziellen habe, kann ich nicht sagen, ob an ihren Überlegungen etwas dran war, aber Dora erschienen sie zumindest sinnlos.

So hatte sie erst höflich abgelehnt, aber das „Wunderkind“ hatte weiter auf sie eingeredet, an ihrer Arbeitseinstellung herum kritisiert und angedeutet, dass sie mit ihrer Handhabung langfristig Firmeneigentum beschädigte und dass sie doch sicher nicht wolle, dass der Captain davon erfuhr.

Schließlich war Dora der Geduldsfaden gerissen und sie hatte den Satz gesagt, der mich damals so elektrisiert hatte, dass ich mir das Gespräch gemerkt hatte …

Auf Tina hatte es offenbar weniger Eindruck gemacht.

„Ja klar!“, rief sie unwillig und ohne die Gefahr zu bemerken. „Aber du wolltest ja nicht hören und nun verschleißen wir die Spulen, nur weil du…“

„Weißt du auch noch …“, unterbrach Dora mit energisch erhobener Stimme, „was ich damals zu dir gesagt habe?“

Mir stockte der Atem. Die Lotos-Echsen und das giftige Gas, das nur eine Stahltür von uns entfernt war … alles war vergessen. Alles, woran ich denken konnte, war nur noch dieser eine Satz, den sie ihr damals wütend entgegen geschleudert hatte …

Tina hingegen erinnerte sich vermutlich nicht, aber Doras Frage war wohl auch eher rhetorisch, denn sogleich gab sie selbst die Antwort: „Ich sagte, ich hätte den Eindruck, dir sollte mal jemand ordentlich den Hintern versohlen!“

Ja! Das war er!

Der Satz, der mir damals durch Mark und Bein gefahren war und über den ich seitdem so oft fantasiert hatte, wenn ich verstohlen auf die rückwärtigen Wölbungen von Tinas sandfarbener Uniform gestarrt hatte. Die Menschheit mochte den Weltraum erobert haben, aber in solchen Momenten war aller Fortschritt vergessen und ich konnte nur noch daran denken, wie Dora ihre Drohung in die Tat umsetzte. – Wohl wissend, dass es nie dazu kommen würde.

Schließlich waren wir alle besonnene Erwachsene auf galaktischer Handelsmission und die Prügelstrafe gehörte definitiv nicht zum Instrumentarium des Unternehmens.

Als sexuelle Spielart mochte sie fortleben – und ich müsste lügen, würde ich abstreiten, eine beträchtliche Sammlung an Holo-Simulationen zum Thema zu haben, aber dass diese beiden einmal erotisch zusammen kommen würden, erschien mir doch höchst unwahrscheinlich.

Tina verdrehte die Augen und öffnete den Mund zu einer Antwort, aber Dora war noch nicht fertig mit ihr:
„Und ich schätze mal, jetzt ist es wohl so weit!“


Für einen Moment glaubte ich, mich verhört zu haben. Auch Tina starrte irritiert, Doc saß weiterhin zufrieden mit sich und der Welt in seiner Ecke und las.

Es war Dora, welche die Spannung durchbrach, indem sie ihre Hände nach vorn schnellen ließ, Tina um die Hüfte packte und zu sich herüber zog.

Der völlig verdutzten Blondine blieb gerade mal Zeit für ein kurzes, verblüfftes „Hey!“, als Dora sie auch schon bäuchlings über ihren linken Oberschenkel gelegt hatte und mit dem anderen Bein in die Zange nahm.

Ich traute meinen Augen nicht. Aber es gab keinen Zweifel: Unsere Mechanikerin hatte unsere vorlaute Navigatorin übers Knie gelegt und machte Anstalten, ihre Drohung wahr zu machen.

Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, hatte sie Tina schon den linken Arm um die Hüfte gelegt und mit ihrer flachen rechten Hand bereits dreimal schnell und hart auf den hochgereckten Po der Jüngeren geschlagen.

„AU!“, protestierte diese nun mit etwas Verspätung los. „Spinnst du?“

„Du hast recht“, antwortete Dora mit einem trockenen Lächeln. „So geht das wirklich nicht.“

Damit ergriff sie den Bund von Tinas Uniformhose und zog sie mit einem Ruck herunter. Darunter kam ein knapper schwarzer Tanga und der hübsche, runde, von den drei Schlägen leicht gerötete Allerwerteste der Navigatorin zum Vorschein, auf den ich schon so manchen Blick geworfen hatte, nun aber erstmals in seiner ganzen nackten Pracht sehen durfte.

Auch diese Entwicklung überraschte Tina, so dass sie lediglich erschrocken aufquietschte und schützend nach hinten griff, als könnte ihre Hand ihre Blöße bedecken. Darauf schien Dora aber nur gewartet zu haben. Sie packte die Hand, hielt sie mit der Linken fest und sah einen Moment versonnen auf ihr Ziel.

Jetzt hatte sie alles im Griff, nun konnte sie richtig loslegen.

Und das tat sie!

Ohne weitere Worte zu verlieren, begann sie Tina kunstgerecht zu versohlen (ich konnte mich nicht des Gedankens erwehren, sie habe darin Erfahrung). Der Schutzraum war vom schallenden Klatschen ihrer flachen Hand erfüllt, während diese in hoher Geschwindigkeit immer abwechselnd auf die linke und auf die rechte Pobacke hinunterfuhr.

Ich konnte nicht glauben, was ich sah!

Die süße, doch vorlaute Tina reckte gezwungenermaßen ihren nackten Popo in die Luft, während die dominante Dora ihn ihr nach Strich und Faden versohlte.

Damit konnte keine meiner Holo-Simulationen mithalten!

Nach dem ersten Schrecken versuchte Tina, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

„Lass den Blödsinn und – AU – lass mich los!“, zeterte sie, während sie versuchte, Haltung zu bewahren. – Nacktärschig über dem Knie liegend, ein recht unmögliches Unterfangen.

„Ich hatte wohl Recht“, verkündete Dora gut gelaunt, ohne dabei aufzuhören, das Mädchen über ihrem Schenkel weiter zu verhauen. „Das fühlt sich so gut an, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hätte es schon viel früher mal machen sollen. Meinst du nicht auch?“

Bei den letzten Worten sah sie zu mir auf.

Ich brachte lediglich ein verlegenes „Äh…“ heraus, aber sie schien auch nicht wirklich auf eine Antwort zu warten. Das lautstarke Klagen Tinas reichte auch wahrlich aus, das Gespräch zu füllen. Denn nachdem ihre schwachen Versuche, sich gegen den Griff der Peinigerin zur Wehr zu setzen, erfolglos geblieben waren, beschränkte sie sich nun darauf, mit den Beinen zu strampeln, soweit es ihr Doras feste Griff erlaubte.

„AUAUAUAUAU!“, winselte sie und wand sich hilflos, konnte aber nichts tun. So sehr sie auch ihr geplagtes Hinterteil aus der Gefahrenzone zu ziehen versuchte, wandte sie Doras Hand nur immer wieder neue Stellen zu, die diese gründlich und erbarmungslos röten konnte.

Ich lauschte auf das Jammern und das Klatschen der Hand auf ihrem Po, sah zu, wie ihre Stiefelspitzen ungezielt und hilflos auf den Boden trommelten und sie mit wilden Bewegungen versuchte, sich dem Griff zu entwinden.

Zwecklos!

Es schien, als wenn Dora sie gar nicht beachtete sondern nur ungerührt weiter versohlte. Alles, was Tina mit ihrem Gezappel erreichte war, dass sie im Kampf die Backen spreizte und mein Herz damit noch heftiger klopfen ließ. Denn auch, wenn sie ja rein technisch weiterhin ein Höschen trug, konnte der dünne Faden des Tangas da nicht wirklich was verdecken, so dass ich immer wieder kurz einen Blick auf ihr Po-Loch erhaschen konnte. Sowie das, was sich darunter befand …

Bisher war ich zu gefesselt gewesen, um auf meinen eigenen Körper zu achten, aber nun machte sich eine große, harte Erektion bemerkbar, die man vermutlich auch durch meine Uniformhose hindurch erkennen konnte. Aber wer hätte jetzt darauf achten sollen?

Wie im Reflex legte ich die Hand darauf, ohne den Blick auch nur den Bruchteil einer Sekunde von dem herrlichen Anblick des versohlten Arsches meiner Kollegin abzuwenden. Untermalt von Tinas Mischung aus Jammern und Zetern sowie dem rhythmische, ununterbrochene Klatschen verschmolz alles zu einem Gesamtbild, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte und hoffte, es würde niemals enden …

ZWUSCH!

Als wäre mein Gedanke das Signal gewesen, fuhren wir beim Fauchen des Shockers zusammen. Kurz erstarrten wir mitten in der Bewegung – Dora mit der Hand über Tinas Hintern schwebend, diese mit vom Schreien offen stehendem Mund und ich der Hand in meinem Schritt.

Dann fiel etwas armlanges, Schwarzes von der Decke und mir direkt vor die Füße.

Eine leichte Rauchfahne stieg von dem verkohlten Ding auf und ich erkannte, dass es der Körper einer Lotos-Echse war.

„Hab ich dich!“, schnaufte Doc zufrieden; die Spitze der Strahlenwaffe in seiner Hand glühte noch.

„Wa … was?“, brach ich das Schweigen mit einem nicht gerade geistreichen Beitrag, der aber wohl dennoch zum Ausdruck brachte, was wir anderen gerade dachten.

Doc verstand ihn ebenfalls und erklärte darum von sich aus:

„Das Mistviech muss sich hier eingeschlichen haben, bevor der Alarm losging! Hat sich da oben versteckt und als wir alle drin waren, angefangen uns einzulullen. Wenn wir tief genug weg gedämmert wären, hätte es uns einen nach dem anderen ausgesaugt. Tja … aber da hatte es den Mund zu voll genommen.“

Er hielt triumphierend eine Gebrauchsanweisung für Anti-Grav-Konverter hoch.

„Hat mich lange genug mit meinen Erinnerungen an den ‚Silbersee‚ einwickeln können, aber auf Dauer war es wohl zu anstrengend, gleich vier Leute unter Kontrolle zu haben. Als immer wieder irgendwelcher Technikkram in der Geschichte auftauchte, wurde ich misstrauisch. Also hab ich unauffällig Ausschau gehalten und den Dreckskerl gesehen, wie er sich auf einer Versorgungsröhre versteckt hat. – Und dann hab ich ihm gezeigt, was ich bei Karl May so gelernt habe!“

Mit einem zufriedenen Glucksen versuchte Doc, den Shocker wie ein Revolverheld herumzuwirbeln, wobei er ihm jedoch fast zu Boden fiel.

„Du … du meinst, wir standen die ganze Zeit unter dem Bann einer Lotos-Echse?“, stammelte Dora und ließ ihre noch immer erhobene Hand langsam auf die wunde Pobacke der Navigatorin sinken, die noch immer über ihrem Knie lag und uns aus verdrehter Haltung über ihre Schulter hinweg verblüfft anstarrte.

„Aber natürlich!“, grinste Doc. „Oder kommt euch das alles hier gar nicht seltsam vor?“

Erst jetzt wurde uns die bizarre Situation bewusst, in der wir uns befanden.

Mit einem kleinen Schreckenslaut zog Dora ihre Hand zurück und Tina rappelte sich hastig in eine kniende Haltung auf. Ungelenk versuchte sie, ihre Hose gleichzeitig hoch zu ziehen und zu schließen, wobei ich einen kurzen Blick auf ihr sorgfältig rasiertes blondes Schamhaar erhaschen konnte.

„Aber das kann doch gar nicht sein!“

Ich war erstaunt, wie schnell sie schon wieder in ihren alten, zeternden Tonfall zurückfiel, der klang, als wäre sie die einzig vernünftige Person zwischen einem Haufen inkompetenter Idioten. Und keineswegs, als wäre sie eben wie ein kleines Mädchen strampelnd übers Knie gelegt und ausgeklopft worden.

„Die Echse kann uns träumen lassen, aber doch nicht alle das gleiche!“

„Äh … doch!“, mischte auch ich mich ein. „Das muss sie sogar, wenn sie mehrere Leute auf einmal hypnotisieren will.“

„Richtig!“ Doc übernahm wieder. „Es ist für die Biester äußerst anstrengend, uns geistig zu beeinflussen. Vier verschiedene Träume auf einmal zu schaffen hätte sie nicht hinbekommen. Also hat sie uns einen gegeben, der für alle passt. Und weil ihr zu dritt wart, hat sie sich natürlich auf den euch betreffenden Teil mehr konzentriert, weshalb ich gemerkt habe, was gespielt wird.“

„Also … war das alles hier grad nur ein Traum?“, fragte Tina unsicher und rieb sich – garantiert unbewusst – den Hintern, dessen Brennen ihr vermutlich ein deutlicher Beleg für die Realität des gerade Geschehenen war.

„Nein, nein. Natürlich nicht.“ erläuterte Doc. „Alles, was wir erlebt haben ist wirklich passiert, was wir getan haben, haben wir wirklich getan. Die Echse hat nur unsere Wahrnehmung und unser Handeln beeinflusst, indem sie uns sozusagen mit unseren Wünschen eingelullt hat.“

Auch ich wollte mein Wissen einbringen:

„Hätte sie uns etwas Unangenehmes oder gar Bedrohliches suggeriert, hätte sich unser Geist dagegen gewehrt und wir hätten uns aus ihrem Bann befreit. – Ihr kennt das doch, wenn man sich sagt ‚Das passiert doch nicht wirklich‘. Also hat sie uns Dinge tun und sehen lassen, die uns gefallen, so dass wir es gar nicht hinterfragen. Doc etwa hat ein Buch aus seiner Kindheit wiedergefunden, das er gern nochmal lesen wollte. Dora hatte den Wunsch … ähm …“

Ich brach ab, da ich nicht wusste, wie ich sagen sollte, was uns allen grad klar wurde.

Daher übernahm Doc wieder und formulierte es diplomatisch:
„Dora hatte schon länger den Wunsch, unserer lieben Tina mal eine Lektion zu erteilen und das war etwas, das du wohl auch gern mit ansehen wolltest – also konnte die Echse euch damit gleich beide zufrieden stellen!“

Verlegen schluckte ich und verfluchte die Echse, die mich offenbar unter meinen Kollegen geoutet hatte … doch das Glück war mir hold und niemand vertiefte meine Rolle.

Stattdessen stemmte Tina, die sich inzwischen erhoben hatte, wieder die Hände in die Hüften und legte skeptisch den Kopf schief.

„Da ist ja wohl ein Fehler in der Geschichte!“

„Und welcher?“

„Na, was ist mit mir? Wieso hat die Echse dich mit dem Buch und die beiden hier mit … mit … na ja, ihrer kleinen Fantasie hier eingesponnen, aber es ging alles auf meine Kosten? Ich denke, die Viecher suggerieren keine unangenehmen Sachen, wieso wurde mir dann kein Wunsch erfüllt?“

Doc grinste breit:
„Wer sagt denn, dass er das nicht wurde?“

10 Kommentare zu „Im Reich der Lotos-Echsen (Kurzgeschichte Gastbeitrag)

  1. Beste Grüße an den Gastautor für die interessante Geschichte mit überraschender Wendung.

    Ich habe auch schon seit bestimmt einem Jahr eine grobe Idee für eine Spankinggeschichte, die in einer (allerdings recht dystopischen) Science-Fiction-Welt spielt. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie zu Ende planen und schreiben soll; ob ich den Scifi-Part wohl hinbekomme. Dieser Beitrag hat mich dazu bewogen, nochmal intensiver darüber nachzudenken, ob es nicht doch was werden könnte.

    Gefällt 1 Person

    1. Hey, also ich habe die Wendung auch nicht kommen sehen, fand sie aber richtig cool 🙂
      Ich finde, Science Fiction und Spanking muss sich überhaupt nicht widersprechen und bietet eine Bandbreite an Ideen, die man sonst vielleicht sogar nicht hätte. Also würdest du so etwas schreiben, würde ich es definitiv mit Vergnüngen lesen.
      glg

      Gefällt 1 Person

      1. Ich habe mich tatsächlich an diese Scifi-Geschichte gewagt. Sie ist noch nicht fertig und so muss ich noch hoffen, dass sie mir gut gelingt, aber hier ein kleiner Ausschnitt aus der Einleitung:

        Am vorigen Abend war plötzlich der stetige Strom an Nachrichten von ihren Tausenden Freunden unterbrochen worden und stattdessen die folgende Aufforderung gleichzeitig auf allen ihren Bildschirmen erschienen: „Finden Sie sich morgen um 10 Uhr beim Komitee für disziplinarische Angelegenheiten ein. Hinweis: Nichtbeachtung der Anweisungen eines Komitees kann mit Obdachlosigkeit bestraft werden.“ Auch wenn der zweite Satz eine Standardformulierung war, die wortwörtlich auch bereits in dem Buch stand, hatte die Drohung Miray einen gehörigen Schrecken eingejagt. Obdachlosigkeit – die Verbannung an die lebensfeindliche Oberfläche der Erde – war die schlimmste Strafe, die man verhängen konnte. Die Aufforderung hatte keine Details enthalten, doch die junge Frau konnte sich ausmalen, warum sie sie bekommen hatte.

        Gefällt 1 Person

      2. Hey,

        das klingt für mich schon äußerst vielversprechend! Ich freue mich jedenfalls riesig, dass du inspiriert wurdest, deine Geschichte weiter auszubauen und freue mich auf das neue Setting. Wenn ich etwas aus der Gastgeschichte mitgenommen habe, dann womöglich, dass wir in unserem Horizont ruhig etwas weiter gefächert denken können 🙂

        glg

        Gefällt 1 Person

      3. Tatsächlich war ich gestern dann richtig im „Flow“ und habe bis in die Nacht geschrieben. Damit war die Rohfassung fertig. Jetzt muss sie ein paar Tagen ruhen, bevor ich mich an Korrektur und Feinschliff mache.

        Ich würde sagen: In knapp zwei Wochen in meinem Blog…

        Gefällt 1 Person

  2. Vielen Dank für den Beitrag, die Geschichte war gefällig zu lesen.

    Die SciFi Rahmenhandlung mit den Echsen hätte ich zwar nicht zwingend gebraucht, zumal sie keine große Rolle für die Geschichte spielt, Tina hätte auch der besserwisserische Lehrling in einer Papierfabrik mit demselben Resultat sein können, aber das Spanking war sehr nett zu lesen. 🙂

    Lustiges Detail am Rande: Ich las die Überschrift zuerst als „Im Land der Lotto- Sechsen“ und dachte, jetzt kommt die Geschichte des/der neureichen protzigen Lottomillionär:in, die am Ende über dem Knie landet.

    Danke jedenfalls fürs Teilen!

    Gefällt 1 Person

    1. Hey,
      findest du wirklich? Also ich habe die Geschichte auch so gerne gelesen, aber als am Ende rauskam, dass die Echsen für diese sich etwas schräg anfühlende Situation verantwortlich sind, die ja vielleicht auch ohne sie früher oder später passiert wäre, hat mich das erst so richtig gecatcht. Ich finde eben vom gedanklichen Bild vor Augen so einen Sci-Fi Hintergrund viel viel cooler und bunter als eine Papierfabrik 😀 Aber das ist ja alles Geschmackssache.

      Ahh, ich hab sicherheitshalber mal einen Bindestrich in den Titel eingebaut um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

      Like

  3. So ein Science Fiction Setting bietet natürlich Möglichkeiten die man in einer normalen Geschichte nicht hat. Ich war glücklich zu lesen, dass der Autor das Potential davon auch voll genutzt hat.

    Gefühlt gibt es eine Million Geschichten in der eine Tochter der Po versohlt wird weil sie zu spät nach Hause kam oder weil sie eine schlechte Note geschrieben hat. Insofern war das hier wirklich mal eine nette Abwechslung.

    Hat der Autor auch noch andere Geschichten die man lesen kann?

    Gefällt 1 Person

    1. Hi,

      Ja das sehe ich genau so. Ich finde, da gibt es eine Menge Potential für ein spannendes Setting. Man will ja auch nicht immer nur Schema F abspulen und ich mag es definitiv, auch mal ungewöhnliche Konzepte zu lesen, ich bin dafür offen.

      Bisher nicht öffentlich, vielleicht kann ich ihn weiter motivieren 😉

      glg

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar