Als Annabel ihr Rad am Gartenzaun ankettete, fiel ihr wieder einmal auf, wie dunkel es hier auf der Farm der Millers war. Keine der Straßenlaternen, die es im ganzen Ort gab, hatte sich hier raus verirrt.
Zum Glück hatte sich ihre Mutter vor kurzem um die Lichter an ihrem Rad gekümmert. Wenn Annabel das nicht machte, dann sprang irgendwann immer ihre Mutter ein. Auch, wenn sie sonst ein sehr neutrales Verhältnis hatten, war sie schon dankbar, dass sie ihr auch mit 15 Jahren doch immerwieder den Großteil der nervigen „Erwachsenen-Aufgaben“ abnahm.
Bevor sie klingeln konnte, öffneten ihr bereits die Zwillinge Kati und Kevin. Die beiden 6-Jährigen
waren passend zum heutigen Abend gruslig geschminkt und wahnsinnig aufgeregt.
„Annabel, eeeeendlich! Du musst raten, als was ich gehe!“„Nein, du musst mich zuerst erraten! Immer ist Kati die Erste, das gildet nicht.“
Spätestens beim „gildet“ konnte sich Annabel das Grinsen nur noch knapp verkneifen. „Na, ich
erkenn euch beide doch direkt. Kati, du bist eine wirklich gruselige Spinne und du Kevin eindeutig ein Grusel-Kürbis.“ Schon seltsam, dass sich die Kostüme der Drei- bis Sechsjährigen zu Halloween so gar nicht unterschieden. Vermutlich würden sie später beim Süßigkeiten Sammeln lauter wandelnde kleine und größere Kürbisse treffen.
Liza unterbrach das Schauspiel an der Tür, umarmte Annabel einmal kurz und lies sie endlich herein.
„Vielen lieben Dank dir, dass du dich heute wieder um die Beiden kümmerst. Ich habe mich schon so lange auf diese Party gefreut. Ich muss nur nochmal kurz mein Outfit checken, dann bin ich auch schon weg“, und damit verschwand sie wieder zum Spiegel im Bad.
Wie bei jedem Babysitting-Auftrag bei den Millers wünschte sie sich, Liza würde bleiben. Schon oft hatte sie sich ausgemalt, einfach ein Teil dieser bunten, lustigen Familie zu sein. Mit zwei
Geschwistern und einer Mutter, die sich wirklich für sie interessierte und nach ihr sah. Manchmal
hatte Annabel den Eindruck, dass Liza sie auch ein wenig wie eine große Tochter behandelte. Vor
einigen Wochen hatte sie ihr eine ordentliche Standpauke gehalten, dass Schule Schwänzen absolut nicht in Ordnung war. Ihre Mutter hätte nur gefragt, ob das wirklich sein müsse und sie solle sich nicht erwischen lassen. Natürlich war es nicht angenehm, doch gleichzeitig hatte sie sich so beschütztgefühlt. Als ob sie jemandem wirklich wichtig war. Und sich seitdem auch nicht mehr getraut, noch einmal zu schwänzen. Um Liza nicht zu enttäuschen.
Die hatte gerade zum vermutlich 10. Mal ihren Lidstrich nachgezogen und ihr Kostüm zurechtgerückt.
Annabel schmunzelte. Wahrscheinlich hoffte Liza heimlich, dass Mark Halkok, der Besitzer der
Nachbarfarm, auch auf der Party auftauchen würde. Sie hatte schon ein paar zufällige Begegnungen der beiden am Gartenzaun mitbekommen und wurde den Eindruck nicht los, dass Liza gewaltig verknallt in Mark war. Ob es Mark genauso ging? Keine Ahnung, dafür kannte sie ihn zu wenig. Aber wäre er 17 und nicht die vermutlichen 37 Jahre alt, hätte sie Liza gut verstehen können. Er war immer sonnengebräunt von der vielen Arbeit, hatte eine sportliche Figur und ein tolles Lachen.
„Annabel, von was träumst du denn?“ unterbrach Liza amüsiert ihre Gedanken.
Sie grinste nur – das würde sie ihr sicher nicht verraten. Dann kam noch der übliche Verabschiedungs-Monolog, nur diesmal auf die Halloween-Nacht bezogen. „Bitte seid nicht länger als maximal 2 Stunden unterwegs und achte darauf, dass keiner der Beiden direkt den ganzen Süßkram isst. Sonst wird ihnen ja nur schlecht. Geht bitte nicht weiter als bis zur Hagelstraße, weiter hinten wohnen nur so komische Leute. Und lass dir von den Beiden nicht auf der Nase herumtanzen. Spätestens um 9 Uhr kannst du sie auch an so einem besonderen Tag wie heute ins Bett packen.“
Und während sie die gruslige Spinne und den wirklich voluminösen Kürbis noch einmal knuddelte, bekamen auch die Zwillinge noch ihre Predigt ab. „Ihr hört bitte auf Annabel. Und keiner ist allein unterwegs, ihr bleibt immer bei ihr. Das ist heute Nacht zu gefährlich. Versprecht ihr mir, dass das heute gut klappt?“
Zustimmendes Nicken der Grusel-Zwillinge, eine liebevolle und etwas hektische Umarmung für
Annabel und schon war Liza aus dem Haus gefegt.
Angefeuert von den Zwillingen beeilte sich Annabel, sich auch noch in ihr Halloween-Outfit zu werfen.
Sie konnte der ganzen Sache wenig abgewinnen, wollte aber natürlich für die Beiden auch keine
Spielverderberin sein. Also wurde sie ein Grusel-Hexe mit einer leuchtenden, künstlichen Spinne im Haar.
Nachdem sie Kati erfolgreich getröstet hatte, dass diese natürlich trotzdem die wesentlich grusligere Spinne war, verließen sie gemeinsam die Farm und mit Taschenlampen bewaffnet liefen sie die paar Minuten zum Dorf. Und hier war die Hölle los. Gerade dieser Ortsteil schien Halloween zu lieben.
Jedes Haus war gruslig, aber einladend geschmückt, überall leuchteten Kürbisse um die Wette und an jeder Haustür fragten kleine Gruselmonster nach Süßigkeiten.
So verging die nächste Stunde wie im Flug. Kevin lief immer etwas voraus und klingelte, während Kati mit Annabel nachkam. Es machte mehr Spaß als erwartet und die Kinder hörten super auf sie. Als sie gemeinsam die nächste Kreuzung überquerten, traute Annabel allerdings ihren Augen nicht. Da stand Rob. Der Rob aus der Parallelklasse. Also eigentlich hieß es Robin, was ihrer Meinung nach wahnsinnig gut zu seinen schwarzen Augen und seinen schwarzen, etwas strubbeligen Haaren passte.
Er war mit Abstand der bestaussehendste Junge in ihrer Stufe. Und während die Lehrer ihn Robin
nannte, wurde er von allen Freunden nur Rob gerufen.
Annabels Bauchkribbeln wurde noch stärker, als er plötzlich zu ihr sah und auch noch grüßend die Hand hob. Meinte er sie? Das konnte doch nicht sein, oder?
„Annabel! Jetzt komm doch endlich! Warum kuckst du denn so doof? Dein Mund steht ja offen. Das passt gar nicht zu einer Gruselhexe.“ Danke Kevin für diese treffende Analyse. Sie war plötzlich total überfordert.
„Hi“, winkte sie schwach zu Rob.
Doch da zogen Kati und Kevin sie schon weiter zum nächsten Haus. Im letzten Moment schnappte sie Kati noch am künstlichen Spinnennetz, bevor diese vor ein Auto lief, das sich todesmutig durch die Halloween-Horde traute. Damit war sie kurz von Rob abgelenkt und stand auch schon an der nächsten geöffneten Haustür und half, dass die Kinder sich ordentlich benahmen.
„Annabel, oder?“
Sie fuhr herum. Da stand er. Da stand Rob. Vor ihr. Und redete mit ihr
„Äh ja, genau. Und du bist Rob. Also Robin, oder Rob, oder?“ stammelte sie nicht besonders originell.
Er lachte. Sein so sympathisches Lachen. „Ja genau. Rob aus deiner Parallelklasse. Ich habe auch
gerade meine Geschwister und ein paar Nachbarskinder auf ihrer Süßigkeiten-Runde begleitet. Die konnte ich zum Glück gerade alle heil wieder zuhause abliefern. Ganz schön anstrengend, oder? Bist du denn noch lange mit deinen Geschwistern unterwegs, sonst könnten wir auch noch ein bisschen spazieren gehen und quatschen, wenn du magst?“
Annabell fühlte sich, als hätte sie gerade im Lotto gewonnen. Rob wollte mit ihr spazieren gehen und reden?! Das musste klappen!
Sie strahlte innerlich schon und überlegte fieberhaft, wie sie das mit Kati und Kevin lösen konnte.
„Hört mal zu ihr Zwei“, schnappte sie sich Beide und ging auf die Knie, um kurz in Ruhe mit ihnen
sprechen zu können, „wir haben ja jetzt nur noch diese Straße und die nächste übrig. Wenn ihr wollt, dürft ihr die beiden Straßen noch alleine laufen, ihr kennt ja auch viele Kinder, die hier unterwegs sind. Wenn ihr fertig seid, geht ihr ganz normal den Weg zur Farm zurück, da warte ich dann auf euch. Ich muss nur kurz ein ganz wichtiges Gespräch führen. Und schließlich seid ihr ja auch schon richtig groß. Also dürft ihr die zwei Straßen wie die ganz Großen überall alleine klingeln, was meint ihr?“
Annabel bemerkte das Zögern von Kevin. Doch als er hörte, dass er damit zu den Großen gehörte, war auch er überzeugt. Eine letzte Umarmung und beide sausten zur nächsten Tür.
Sie drehte sich strahlend zu Rob um. „So, jetzt hab ich uns ein bisschen Zeit verschafft.“ Voller
Übermut hängte sie sich direkt bei ihm ein und freute sich riesig auf die nächste halbe Stunde Ruhe mit ihrem Idol.
Sie saßen auf der alten Holzbank unter den zwei Linden, am dunklen Feldweg, der zur Farm der
Millers führte und redeten. Über alles. Annabel hatte noch nie so gute Gespräche mit jemandem
geführt wie mit Rob. Er war so tiefsinnig und er interessierte sich auch für sie und ihre Sicht auf die Dinge. Es war der schönste Abend, den sie je erlebt hatte. Bis Rob sie nach der Uhrzeit fragte und sie auf ihr Handy sah. 12 Anrufe in Abwesenheit. Alle von Liza. Mist, sie hatte ihr Handy stumm gestellt.
Aber was sollte Liza denn bitte von ihr? Da war doch auf irgendeiner Party, oder?
Die Kinder – sie hatte die Kinder vergessen. Warum waren die nicht längst hier vorbeigekommen?
Waren sie die Teerstraße zur Farm gegangen? Nein, das konnte eigentlich nicht sein. Warum rief Liza sie dann an? Aufgelöst verabschiedete sie sich von Rob und lief los zur Farm. Sie versuchte Liza zurückzurufen, doch die nahm nicht ab. Mist, verdammter! Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, seit sie Kati und Kevin allein gelassen hatte.
Schon von weitem sah sie, dass alle Fenster in der Farm hell erleuchtet waren und nicht nur Lizas
Auto, sondern auch der Truck von Mark, dem Nachbar in der Einfahrt standen.
„Es ist alles gut, Liza. Ich hab sie schon ins Bett gebracht. Kati hat sich zweimal übergeben, aber noch hier draußen und die beiden waren einfach nur noch hundemüde.“ Mark stand in der Einfahrt und redete beruhigend auf Liza ein, „Es geht beiden gut und es hat auch nicht lange gedauert, bis wir Kevin gefunden haben.“
Annabel wusste nicht, was sie sagen sollte. Doch da hatte Mark Liza schon mit einem Kopfnicken zu verstehen gegeben, dass sie hinter ihr stand.
„Mein Gott, ist dir was passiert? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Die Kinder waren allein unterwegs, zum Glück hat Mark sie gefunden, was ist dir denn passiert?“ Liza war außer sich.
Annabel hatte einen großen Kloß im Hals, als sie antwortete „Es tut mir leid. Ich dachte, sie schaffen die letzten Straßen auch allein. Weißt du, ich hab Rob getroffen und dann haben wir geredet und einfach die Zeit vergessen…“. Ihre Stimme stockte.
„Du hast die Zeit vergessen, während du meine Kinder nachts stundenlang alleine durch die Straßen laufen lässt?!“ Lizas Stimmung hatte sich in einem Sekundenbruchteil gewandelt.
Klatsch. Annabels linke Wange brannte wie Feuer.
„Rein mit dir ins Haus! Wir haben jetzt was zu klären!“ Lizas Stimme bebte vor Wut.
„Liza, beruhig dich bitte erst. Sie ist auch noch ein Kind, das gerade einen Fehler gemacht hat, ok?“
Mark klang eindringlich, erreichte Liza aber nicht. Sie packte Annabel am Arm und ließ ihn einfach stehen.
Annabel fühlte sich, als ob jemand in den letzten zehn Minuten einfach auf die Vorspul-Taste
gedrückt hatte. Ihr ging alles zu schnell. Was war denn jetzt genau mit den Kindern passiert?
Anscheinend hatte Mark erst Kati und dann Kevin gefunden. Und eine gute Ausrede für Liza wollte ihr so schnell auch nicht einfallen. Wie konnte sie nur! Sie hatte Liza noch nie so wütend erlebt. Da war die Standpauke zum Schule Schwänzen vermutlich noch ein nettes Kaffeekränzchen gewesen.
Mit einem Knall flog die Tür hinter Liza ins Schloss, doch den Griff um ihren Arm lockerte sie nicht. Annabel war zum Heulen zumute.
Im Wohnzimmer blieb Liza schließlich stehen. Sie horchte einmal in Richtung der Kinderzimmer und schloss dann die hintere Tür. Ihre Augen funkelten immer noch vor Wut.
„So, und jetzt erzählst du mir haarklein, was ihr heute Abend gemacht habt. Und wehe, wenn dabei auch nur ein Halbsatz fehlt oder gelogen ist!“
Annabel schluckte. Ihr fiel keine Ausrede ein. Ihr Kopf war einfach nur leer. Stockend begann sie zu erzählen. Ihre Stimme war teilweise nur ein Flüstern. Als sie schließlich bei der Begegnung mit Rob ankam, liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Sie schämte sich so sehr. Liza hatte ihr vertraut und sie hatte einfach nicht mitgedacht. Wie hatte sie die Zwillinge einfach allein losschicken und dann komplett vergessen können?
„Es tut mir so leid, Liza, wirklich. Es tut mir unendlich leid,“ murmelte sie schließlich.
Sie zuckte zusammen, als sie die Schärfe in Lizas Stimme hörte.
„Ich fasse also zusammen: Du hast den erstbesten Jungen getroffen und dann zwei Sechsjährige
mitten in der Nacht allein losgeschickt, um mit ihm rumzumachen. Meine beiden Kinder waren
stundenlang ohne Aufsicht. Wobei ich dich wohlgemerkt auch ordentlich bezahle für die Zeit, in der du auf sie aufpassen solltest. Oder hab ich irgendwas wichtiges vergessen?“
Annabel war hundeelend zu Mute. Sie schüttelte nur schwach den Kopf.
„Ich weiß, dass du von Zuhause keine Regeln kennst. Aber hier in diesem Haus gibt es sehr klare
Regeln. Und das weißt du auch. Und heute hast du den Bogen überspannt. Das wirst du noch gewaltig bereuen. Hosen runter!“
Wie bitte? Annabel hob überrascht ihren Blick. Das konnte Liza doch nicht ernst meinen. Sie hatte schon ein paar Mal, wenn sie mit ihr geschimpft hatte, so eine Andeutung gemacht: ‚Wenn du meine Tochter wärst, dann würd ich dir dafür jetzt aber gewaltig den Hintern versohlen‘. Damals hatte es sich für Annabel immer eher nach der Fürsorge und Klarheit angefühlt, nach der sie sich bei Liza sehnte. Doch jetzt war das eine ganz andere Nummer. Sie hatte Liza noch nie so wütend erlebt.
KLATSCH. Annabel schnappte nach Luft, als sie die zweite Ohrfeige an diesem Abend auf die gleiche Wange traf.
„Du hast jetzt genau fünf Sekunden Zeit, dann ist die Hose unten und du liegst über der Couchlehne.
Ich sags nicht nochmal. Wenn ich gleich zurückkomm und du stehst hier noch, dann gnade dir Gott!“
Mit diesen Worten rauschte Liza aus dem Wohnzimmer in den Gang und holte etwas aus einer
Schublade.
Annabels Hände zitterten so sehr, dass sie den Knopf ihrer schwarzen engen Jeans fast nicht
aufbekam. Es war der erste Moment, in dem sich alles um sie herum plötzlich zu verlangsamen
schien. Sie merkte, wie sie am ganzen Körper zitterte. Von der Aufregung, dem Schock. Sie spürte, wie heiß ihre Wange war und wie sehr sie brannte. Und sie merkte, dass sie keine Angst vor Liza hatte. Sie hatte einen riesigen Fehler gemacht und Liza würde sie dafür bestrafen. Das war nur gerecht. Es war in Ordnung. Gerade noch rechtzeitig steifte sie ihre Hose bis zu den Knien und legte sich über die Couch. Der Stoff fühlte sich leicht kalt an und Annabels Magen zog sich zusammen, als sie Liza zurückkommen hörte. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sie einen Ledergürtel in der Hand hielt. Sie versuchte, den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken. Sie war noch nie geschlagen worden. Aber sie hatte es vermutlich auch noch nie so sehr verdient wie jetzt gerade.
„Du wirst jeden Schlag mitzählen und dich entschuldigen. Und zwar so, dass ich dir glauben kann.“
Annabel hatte noch nicht ganz verarbeitet, was Liza sagte, als sie schon der erste Hieb traf.
„Aaaaaah“, schrie sie auf. Aus Überraschung, aber auch aus Schmerz. So laut, wie der Gürtel auf ihren Hintern geknallt war, so furchtbar schmerzte es auch. „Eins, es tttut mir furchtbar leid Liza“,
stammelte sie noch schnell hinterher.
„Du reißt dich gefälligst zusammen. Sonst stehen gleich beide Kinder hier auf der Matte und können dann gern zusehen, was mit ihrer Babysitterin passiert, verstanden?!“
Annabel nickte und zog schnell ein Sofakissen zu sich, in das sie ihr Gesicht vergrub. Vor Liza war ihr die ganze Situation komischerweise gar nicht peinlich, es fühlte sich richtig an. Auch, wenn sie nicht wusste, wie sie noch mehr Schläge dieser Sorte aushalten sollte. Doch vor den Zwillingen wäre es ihr verdammt unangenehm gewesen. Weiter kam sie in ihren Gedanken nicht, denn da knallte der Gürtel schon ein zweites Mal auf ihren ungeschützten Hintern. Knapp unterhalb des ersten Hiebs hinterließ er ein noch stärkeres Brennen. Doch Annabel war vorbereitet. Zumindest vorbereiteter als noch beim ersten Hieb.
„Zwei, es tut mir so leid. Ich mach das nie wieder, wirklich“ schluchzte sie.
Und direkt kam der nächste Schlag. Es fühlte sich an, als ob Liza mit jedem Schlag an Intensität
zulegen würde. Sie heulte laut auf, als der Schlag genau den Übergang zu ihren Oberschenkeln traf und war dankbar um das Kissen, das ihre Schreie dämpfte.
„Dreiheiiiiii“, sie schnappte nach Luft. „Bitte, es tut mir so leid.“
Sofort traf sie der Gürtel wieder mit voller Wucht. Annabel entschuldigte sich, wieder und wieder.
Schluchzte und schrie in das Kissen, das inzwischen völlig durchnässt war von ihren Tränen. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte ihr etwas so leidgetan wie das heute Abend. Doch die Schläge hörten nicht auf. Ganz im Gegenteil. Inzwischen kam sie gar nicht mehr dazu, sich dazwischen zu
entschuldigen, die Schläge prasselten nur so auf sie ein. Sie wand sich auf der Sofalehne, inzwischen zu erschöpft, um noch zu Schreien und spürte nur, wie ihr Hintern sekündlich neu entflammt wurde.
Doch plötzlich war es vorbei.
„Nein, ganz sicher nicht. Du setzt dich jetzt da drüben hin.“
Die Worte kamen wie aus weiter Ferne zu ihr. Dann spürte sie, wie ihr jemand eine Hand auf den
Rücken legte.
„Annabel, kannst du aufstehen? Komm, ich helf dir.“
Verwirrt blickte sie in Marks Gesicht, als er sie vorsichtig stützte.
„Komm, wir ziehen mal deine Hose komplett aus, die kannst du so jetzt sowieso nicht mehr
anziehen.“ Und als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, half er ihr aus der engen Jeans, die nur noch um ihre Knöchel hing und wickelte sie dann in eine kuschlige Decke ein. Als der Stoff allerdings ihren Po berührte, schossen ihr direkt wieder die Tränen in die Augen.
„Nachdem Sitzen heute vermutlich eher ungemütlich werden dürfte, packen wir dich mal lieber
gleich ins Bett. Du musst doch auch hundemünde sein. Komm mal mit, du kannst heute hier im
Gästezimmer übernachten. Nicht wahr, Liza?“
Das erste Mal fiel ihr Blick jetzt auf Liza. Sie saß wie ein Häufchen Elend am anderen Ende der großen Couch und hatte Tränen in den Augen. Sie nickte stumm.
„Gut, komm, ich helf dir hoch und dann kommt Liza noch mal zu dir. Ich denke, ihr habt noch einiges zu bereden.“ Sein Tonfall klang beruhigend und so klar. Als ob alles ganz einfach wäre.
Und schließlich brachte er Annabel ins Bett. So, als ob es völlig normal wäre, einem wildfremden Kind im Haus seiner Nachbarin nach einer gewaltigen Tracht Prügel eine gute Nacht zu wünschen.
„Leg dich lieber nur auf den Bauch. Und morgen wird es schon nicht mehr so schlimm sein. Liza hat sich wahnsinnig Sorgen um die Zwillinge gemacht und war deshalb sehr wütend. Und was du getan hast, war absolut nicht in Ordnung. Allerdings hat sie es mit deiner Strafe gewaltig übertrieben. Aber das hat sie jetzt denke ich auch gemerkt. Und sie kommt gleich noch hoch zu dir. Ich hoffe, du kannst jetzt trotzdem schlafen. Gute Nacht, Annabel.“
Und damit verschwand dieser Fast-Fremde und ließ Annabel zurück. Sie lag auf dem Bauch in diesem herrlich kühlen Bett, immer noch mit einer künstlichen Spinne in den Haaren und hatte das Gefühl, jemand hätte ihren Hintern angezündet. Die letzten Tränen versickerten in dem weichen Kissen und trotz des riesigen Durcheinanders in ihrem Kopf fühlte sich alles richtig an. Sie hatte sich falsch verhalten und Liza hatte sie bestraft. Hoffentlich war sie nicht mehr so sauer. Aber so sah sie vorhingar nicht mehr aus. Und noch während dieser Gedanken fielen Annabel die Augen zu.
Liza sah Mark die Treppe ins Wohnzimmer herunterkommen. Er bewegte sich im Haus, als ob er
schon immer hier gewohnt hätte. Ganz normal, natürlich irgendwie. Er hatte ihr vorhin einfach mitten im Schlag den Arm festgehalten und den Gürtel aus der Hand genommen. Sie hatte ihn nicht einmal reinkommen gehört. Sie war so in ihrer Wut gefangen, Annabel Grenzen aufzuzeigen, dass sie alles um sich herum vergessen hatte. Mark ging in die Küche und kam mit einem Glas Wasser zurück, das er vor sie hinstellte.
„Trink mal was. Du bist immer noch total durch den Wind,“ stellte er nüchtern fest.
Liza hob das Glas an ihre Lippen und merkte, wie sehr ihre Hand zitterte. Sie konnte keinen wirklichklaren Gedanken fassen. Was machte Mark in ihrem Wohnzimmer? Der Mark, den sie schon seit 2 Jahren heimlich anhimmelte. Ein Traum von einem Mann, der allein auf seiner Farm lebte und mit ihr nie mehr als ‚Guten Morgen‘ und „Schöner Tag, oder?‘ gewechselt hatte. Und warum erlaubte er sich einfach, ihre Bestrafung von Annabel zu unterbrechen? Sein selbstverständlicher Umgang mit der Situation überforderte sie komplett.
„Ich habe Annabel oben ins Gästezimmer gebracht. Willst du noch hochgehen und dich
entschuldigen? Falls ja, musst du schnell sein, die ist fix und fertig.“ Er blickte Liza fragend an.
„Mich entschuldigen?! Ich habe Annabel als Babysitterin engagiert und nicht, um mit fremden Jungs rumzuknutschen. Wofür genau soll ich mich denn jetzt entschuldigen? Dass ich sie nicht mit einer Umarmung und den 50 Euro nach Hause geschickt hab?!“ Lizas Stimme wurde immer lauter und die Wut war kein bisschen verraucht.
Mark sah sie nachdenklich an. „Ok, eines nach dem anderen. Hast du die Nummer von Annabels
Mutter? Dann wäre es gut, wenn du ihr kurz schreibst, dass ihre Tochter heute hier schläft, damit sie sich keine Sorgen macht.“
Langsam spielte sich Mister Neunmalklug für ihren Geschmack etwas zu sehr auf. Doch sie schluckte die spitze Bemerkung, die sie auf der Zunge hatte, erst einmal hinunter und schrieb Marlies, Annabels Mutter, eine kurze WhatsApp.
„Du magst Annabel gerne, oder?“
Seine Frage verwunderte sie. Liza nickte. „Ja, natürlich. Sie erinnert mich an mich früher. Ein Teenager ohne wirklichen Halt von zuhause, der sich nach Liebe, ein bisschen Aufmerksamkeit und einer intakten Familie sehnt. Am liebsten würde ich sie adoptieren. Sie ist normalerweise echt ein feiner Kerl. Und liebt die Zwillinge über alles. Aber sie hat auch ihre Aussetzer, so wie heute. Nur normalerweise erfahr ich nur durch ihre Erzählungen davon, es hatte noch nie etwas mit den Zwillingen zu tun. Und sie erzählt das immer so unbedarft. Ich glaube, ihr ist oft nicht mal klar, dass manch Andere für jede ihrer Geschichten einen Satz heiße Ohren kassieren würden.“ schloss Liza fassungslos. „Sie kennt zwar die Regeln, hat aber noch nie erlebt, dass es für Regelverletzungen auch mal ernsthafte Konsequenzen geben kann.“
Mark schien ihr aufmerksam zuzuhören. „Sowas hatte ich mir schon fast gedacht. Und diese
Bestrafung heute war das erste Mal, oder? Machst du das bei deinen Zwillingen auch?“
„Nein, natürlich nicht. Ich würde niemals Kinder schlagen!“ Liza stockte, „Also, ich versuche es mal zuerklären. Ich erziehe meine Kinder komplett ohne körperliche Gewalt, das ist Machtmissbrauch und schadet den Kindern nur, finde ich. Und nein, ich habe Annabel vorher noch nie geschlagen. Allerdings hatte ich als Jugendliche einen Nachhilfelehrer in Mathe, einen Studenten damals, der das irgendwann bei mir angefangen hat. Tom meinte, ich bräuchte klare Konsequenzen, wenn ich nicht lerne und hat mir wirklich gewaltig den Hintern versohlt, wenn ich nicht genug gelernt hab. Und ich habe gemerkt, wie gut es tut, dass sich jemand kümmert. Auch wenn es in diesem Moment weh tut, war er letztendlich ausschlaggebend, dass ich mein Leben Stück für Stück auf die Reihe bekommen habe. Und heute hatte ich das Gefühl, dass Annabel genau diese Führung ganz dringend nötig hat… und das ist bei diesem Verhalten ja wohl auch mehr als angebracht.“ schob sie schon wieder mit einer gewissen Schärfe in der Stimme hinterher.
Liza dachte gern an die Zeit mit Tom, dem Studenten, zurück. Sie wusste, dass es immer gerechtfertigt war, wenn er ihr den Hintern versohlt hatte. Manchmal hatte sie sich auch gewehrt, hatte gegen ihn aber absolut keine Chance und hinterher jede ihrer Taten bitter bereut. Und es hatte ihr so viel Halt gegeben. Sie hatte begonnen, für die Schule zu lernen, nicht nur in Mathe. Sie hatte aufgehört, zu schwänzen oder Drogen auszutesten. Und letztendlich hatte sie durch ihn gelernt, was alles in ihr steckte. Sie war ihm bis heute dankbar und wünschte sich oft genug die Begegnungen mit ihm zurück.
„Wie hat er dich damals versohlt? Nur mit der Hand oder auch mit dem Gürtel?“
Liza war etwas irritiert, warum Mark das wissen wollte, aber da sie gern an die Zeit mit Tom
zurückdachte, erzählte sie ihm bereitwillig alles. „Meistens nur mit der Hand. Ich dachte anfangs, das würde gar nicht weh tun, aber Hölle, hat der meinen Hintern zum Brennen gebracht!“ sie grinste leicht bei der Erinnerung daran. „Als ich älter wurde gabs auch mal noch ein paar Hiebe mit dem Gürtel hinterher, wenn ich mir so richtig was geleistet hatte. Auf jeden Fall war am nächsten Tag das Sitzen in der Schule immer eine Herausforderung.“
„Und seitdem? Hattest du noch mehr Erfahrungen damit?“
Überrascht blickte Liza Mark an. „Äh nein, natürlich nicht. Ich bin ja auch erwachsen. Warum fragst du das denn alles?“
Wieder dieser unergründliche Blick. „Ok, ich denke, wir müssen da einiges besprechen. Für die
Zukunft. Damit es Annabel und dir gut geht und sich so etwas wie heute nicht nochmal wiederholt.
Aber dafür ist es heute zu spät. Morgen ist doch Samstag. Magst du Annabel am Vormittag ein wenig mit den Zwillingen spielen lassen und mal auf einen Sprung zu mir rüberkommen? Das ist denke ich am einfachsten.“
Und ohne ihre Antwort abzuwarten, erhob sich Mark, verabschiedete sich mit einem kurzen „Also bis morgen“ und verschwand durch die Haustür.
Hatte sie ihn richtig verstanden? Er wollte wohl morgen mit ihr gemeinsam nochmal ein ernstes Wort mit Annabel reden, damit sich das von heute nicht mehr wiederholte? Als ob sie das nicht allein hinbekommen würde. Was mischte der sich da überhaupt ein! Aber andererseits, neugierig war sie schon, wie er sich das vorstellte.
Alle im Hause Miller schliefen in dieser Nacht tief und fest. Die Zwillinge träumten von fliegenden
Süßigkeiten, Annabel schlief erschöpft und traumlos und Liza wurde immer wieder von Alpträumen gequält, dass ihre beiden Kinder verloren gegangen waren.
Als sie beim Frühstück am nächsten Morgen sah, wie Annabel direkt die Tränen in die Augen
schossen, als sie sich vorsichtig auf ihren Stuhl setzte, bekam Liza fast ein wenig Mitleid. War die
Bestrafung gestern zu hart gewesen? Doch andererseits war Annabel direkt in der Früh zu ihr
gekommen und hatte sich nochmal unter Tränen entschuldigt und geschworen, dass so etwas nie wieder vorkommen würde. Offensichtlich hatte der Gürtel seine Wirkung gezeigt. Liza hatte ihr verziehen und gab sich Mühe, sich dem Mädchen gegenüber wieder möglichst normal zu benehmen.
Die Zwillinge waren hellauf begeistert, dass Annabel noch hier war und alle Drei hatten nichts
dagegen, dass sie noch ein wenig Zeit zusammen verbringen konnten. Nur bei Annabel meinte Liza ein kurzes Grinsen zu sehen, das über ihr Gesicht huschte, als sie erklärte, dass sie kurz auf der Nachbarfarm wäre.
Liza klopfte etwas unsicher an die alte Holztür und wurde direkt von einem gut gelaunten Mark
begrüßt.
„Komm, wir gehen hinter auf die Terrasse, da können wir ungestört reden. Ich habe uns Kaffee
gekocht.“ Seine Klarheit und Unbefangenheit ihr gegenüber verblüffte Liza. Aber es tat gut. Sie
merkte, dass sie sich zunehmend wohl in seiner Nähe fühlte.
Sie redeten über Dies und Das, bis Mark schließlich das Thema wechselte. „Ich kann deine Erfahrung mit Tom damals gut verstehen. Und ich kann auch gut nachvollziehen, wie viel Halt und Sicherheit dir das gegeben hat. Und ich finde es toll, dass du genau das Gleiche auch für Annabel sein willst. Jemand, der auf sie achtet, für sie da ist und ihr Grenzen setzt, wenn sie über die Stränge schlägt.“
Liza nickte und wartete interessiert ab.
„Wenn du das allerdings so machst wie gestern, dann wird das für Annabel keine Sicherheit sein und du wirst euer Vertrauensverhältnis zerstören. Du warst gestern für eine vernünftige Bestrafung viel zu sehr in deiner Wut gefangen. Hätte ich dich nicht gestoppt, hättest du sie ernsthaft verletzt.“ Mark wirkte ernst.
„Wie bitte? Also die paar Gürtelhiebe wird sie ja wohl wegstecken können. Immerhin bin ich davor fast gestorben vor Sorge um die Kinder und es hätte sonst was passieren können. Und es hat auch gewirkt – sie kam heute früh zu mir und hat sich nochmal aufrichtig entschuldigt und ich bin mir sicher, dass so etwas nie wieder passieren wird.“ Lizas Stimme schwankte zwischen aufgebracht und irritiert. Was genau war denn Marks Problem?
„Hast du sie mit der Hand vorgewärmt oder hast du direkt mit dem Gürtel gestartet?“
Liza fühlte sich wie in einem Verhör. „Direkt mit dem Gürtel.“
„Und wie viele Schläge waren es in etwa?“
„Keine Ahnung. Ich habe sie am Anfang mitzählen lassen, so bis 20 ungefähr und dann halt noch ein paar hinterher.“ Ihre Stimme klang zunehmend bockig. Was sollte das denn werden?
„Ok, ich mach dir ein Angebot. Du kannst es auch direkt ablehnen, wenn du das nicht möchtest, aber überleg es dir bitte erst einmal. Ich möchte, dass wir beide die Situation von gestern nochmal genauso ‚nachspielen‘. Du also von mir die Gürtelhiebe bekommst. Ich …“
„Wie bitte?“, Liza war aufgesprungen.
„Lass mich bitte erst zu Ende erklären. Ich habe ja gesagt, dass du auch ablehnen kannst.“ Der
beruhigende Klang von Marks Stimme wirkte und Liza setzte sich wieder.
„Da das in Zukunft vermutlich öfter vorkommen wird, dass du Annabel so disziplinieren willst, möchte ich, dass du ein Gefühl dafür bekommst, wie sich diese Gürtelhiebe anfühlen. Deine Erfahrungen sind ja doch schon etwas her. Und ich würde dir auch nahelegen, das mit Annabel vorher abzusprechen. Immerhin hattest du damals mit Tom ja auch die Wahl. Und es wirkt einfach ganz anders, wenn mansich freiwillig auf so etwas einlässt.“
Liza holte schon Luft, um ihm die Meinung zu geigen, da ergänzte er noch „Und so wie du mir das erzählt hast, hat es dir damals sehr gutgetan und du hast die Sicherheit, die damit einhergeht, in den letzten Jahren sehr vermisst. Vielleicht geben dir die Hiebe auch heute noch mehr als du denkst.“
Abwartend blickte er sie an.
Und Liza schwieg. Ihre Gedanken schienen wie die fliegenden Schlüssel in Harry Potter einfach nur ein großes Durcheinander in ihrem Kopf anzurichten. Sie verstand nicht, warum sie die Wirkung falsch einschätzen sollte. Aber sie wusste, dass das vermutlich eine einmalige Gelegenheit war. Und sie vertraute Mark, dass er die Situation nicht ausnützen würde. Warum auch immer. Er wirkte einfach so… ehrlich. Und er gab ihr Sicherheit. Als ob sie sich anlehnen und ihm vertrauen könnte. Dass er schon wüsste, was jetzt richtig war. Genau das hatte sie die ganzen letzten Jahre so sehr vermisst.
Sie nickte, bevor sie es sich anders überlegen konnte, schaute ihm aber nicht in die Augen. Das
brachte sie jetzt nicht fertig.
„In Ordnung, dann schlage ich aber vor, dass wir ins Wohnzimmer gehen. Sonst hört man dein
Gejammer noch bis rüber zu den Kindern,“ er zwinkerte ihr zu und ging voraus ins Haus.
Wie bitte? Als ob sie jammern würde. Sie hatte schon damals immer die Zähne zusammengebissen und sich keine Blöße gegeben und das würde heute sicher nicht anders sein.
„Wir machen es genau wie du gestern mit Annabel. Also Hose runter und über die Lehne beugen.“ Er deutete auch die braune Ledercouch in der Mitte des kleinen, aber sehr gemütlichen Wohnzimmers.
„Hose runter?! Nee, ganz sicher nicht. Ich bin doch keine 15 mehr!“ empörte sich Liza.
Mark öffnete seine Gürtelschnalle und zog ruhig den dicken alten Ledergürtel aus seiner Jeans. Liza schnappte nach Luft.
„Das kannst du nicht machen. Der ist ja doppelt so dick wie der gestern von mir. Das ist total unfair.“
Langsam merkte sie, wie ihr das Bild, das sie sich von der Situation gemacht hatte, entglitt.
Mit einem amüsierten, leicht spöttischen Unterton entgegnete Mark nur „Kein Problem. Denn geh doch kurz zu dir rüber und hol deinen Gürtel. Ist dir das lieber?“
Liza schüttelte den Kopf und beschloss, ihn jetzt einfach nicht mehr anzusehen. Ihr kam es vor, als würde sie, seit sie sich in diesem verdammten Wohnzimmer aufhielt, jede Minute um 5 Jahre jünger werden. Von dem vorherigen Gespräch auf Augenhöhe war gerade gefühlt nichts mehr übrig. Und trotzdem fühlte es sich irgendwie … richtig an.
„Und jetzt die Hose runter. Und zwar plötzlich! Ohne Diskussion!“ Das klang jetzt deutlich schärfer.
Liza schluckte. Sie wollte ihn nicht verärgern. Nicht, dass er doch alles abblasen würde. Ihre Wangen brannten vor Scham, als sie die helle Jeans aufknöpfte und fallen lies. Schnell beugte sie sich über die Couchlehne. Sie war erstaunt, wie gut ihr Hintern so zur Schau gestellt wurde. Im Gegensatz zu ihrer eigenen Couch war die Lehne hier relativ hoch und die Sitzfläche eher niedrig, so dass ihr fast nackter Hintern der mit Abstand höchste Punkt von ihr war. Mit Schaudern dachte sie an den riesigen Ledergürtel, den Mark in den Händen hielt.
In seiner klaren und ruhigen Art erklärte Mark, wie er sich das Ganze vorgestellt hatte. Dabei legte er Liza eine Hand auf den Rücken. Sie spürte die Wärme durch ihr dünnes T-Shirt und war dankbar.
Dankbar für diese kleine Stütze, die ihr Sicherheit gab. Die Sicherheit, dass er schon auf sie aufpassen würde. „Ich werde dir einen Schlag nach dem anderen geben. Du wirst jeden Schlag mitzählen, so wie Annabel auch. Allerdings werde ich längere Pausen zwischen den Schlägen lassen, weil ich möchte, dass du wirklich auf die Wirkung achtest und sie auch auskosten kannst. Du kannst schreien, das dürfte hier niemand hören, aber du wirst liegenblieben. Alles verstanden?“
Liza nickte schüchtern.
Sie wartete, spürte die kühle Luft an ihrem Hintern und plötzlich den ersten Schlag. Scharf zog sie die Luft ein und kämpfte mit sich, nicht direkt aufzuspringen. Fuck, tat das weh!
„Zählen nicht vergessen“, kam direkt die Erinnerung von Mark.
„Eins.“ Ok, das klang unsicherer, als sie es beabsichtigt hatte.
Langsam entspannte sie sich wieder etwas und versuchte, sich mit dem Brennen auf ihrem Hintern anzufreunden. Da kam der zweite Schlag. Auf die gleiche Stelle. Sie bäumte sich auf, doch sofort spürte sie Marks Hand an ihrem Rücken, der sie wieder nach unten drückte. Noch mehr von dieser Sorte würde sie nicht aushalten.
„Ich habe Annabel lang nicht so fest geschlagen wie du gerade. Das pack ich nicht.“ Ihre Stimme
zitterte etwas.
„Doch Liza. Ich bin gestern zu dir ins Wohnzimmer gekommen, weil ich noch Kevins Süßigkeiten in meinem Auto hatte. Doch du hast nichts um dich wahrgenommen. Ich habe mindestens 6 Hiebe mitbekommen, bevor ich dich gestoppt hab und du hast mit ordentlich Kraft durchgezogen. Deutlich mehr Kraft, als ich gerade an den Tag lege. Jeder der Hiebe hat Annabel also mindestens so weh getan wie dir gerade“, er blickte ihr dabei geradewegs ins Gesicht. „Und nachdem du ihr gestern ungefähr 30 davon zugemutet hast, willst du mir sicher nicht sagen, dass du nicht mehr als zwei einstecken kannst, oder?“
Schon wieder diese kleine Provokation. Na dann würde sie das schon irgendwie aushalten. Sie nickte kaum merklich.
„Gut, wir machen jetzt auf jeden Fall nochmal acht Schläge. Du wirst alle mitzählen, währenddessen wird auch nicht diskutiert, ob wir aufhören. Danach reden wir, wie es dir geht. Also los geht’s. Mir fehlt noch, dass du den zweiten Schlag zählst.“
„Zweiiauuuuuu.“ Schon während des Zählens hatte er den dritten Hieb gesetzt, direkt unter die
anderen beiden und Liza hatte nicht an sich halten können.
„Drei“ flüsterte sie.
Als der Gürtel das vierte Mal unerbittlich auf ihre Backen knallte, sammelten sich die ersten Tränen in ihren Augen. Verdammt tat das weh. Bei Hieb Fünf bäumte sie sich wieder auf, wurde aber direkt wieder nach unten gedrückt. Sie krallte sich ins Polster, weinte inzwischen hörbar und konnte sich auch lauteres Wehklagen bei jedem Hieb nicht mehr verkneifen.
„Bitte, ich kann nicht mehr. Es reicht, wirklich“, schluchzte sie nach dem achten Hieb.
„Doch du kannst noch und wirst das auch weiter aushalten. Wir diskutieren nicht vor dem 10. Hieb. Ich warte, dass du zählst. Also…?“ Da war keine Verhandlungsbereitschaft. Liza presste ein „Acht“ heraus und wartete auf den neunten Schlag.
Nach den nächsten beiden Schlägen machte Mark eine Pause. „Komm, ich helf dir mal hoch, du
erholst dich kurz und wir reden, ok?“ Seine Stimme klang fürsorglich. Längst nicht so streng wie noch gerade eben.
Liza ließ sich von ihm helfen. Komischerweise schämte sie sich weder dafür, mit heruntergelassener Hose vor dem schönsten Mann im ganzen Land zu stehen, noch schluchzend aus ihrer Jeans zu steigen, weil sie die gerade auf keinen Fall über ihre malträtierten Backen ziehen wollte.
„Probier dich mal auf die Couch zu setzen. Wenn du vorsichtig bist, geht das schon.“ Er klang so
liebevoll, so fürsorglich und ein bisschen amüsiert.
Liza kämpfte mit sich, saß aber schließlich und war auch froh, nicht länger halb nackt im Zimmer
rumzustehen. Mark kam zurück aus der Küche und stellte ein Glas Wasser vor ihr ab. Er setzte sich neben sie auf die Couch. Sie war ihm dankbar, dass sie ihm so nicht in die Augen sehen musste.
„Wie geht’s dir jetzt? Wie waren die Hiebe für dich?“
Liza überlegte kurz. „Es tut höllisch weh. Jeder einzelne Schlag. Aber du hattest Recht, ich konnte alle zehn aushalten. Doch Tom damals ist nie so weit über meine Grenze gegangen, also ich musste nie weinen oder so. Ich hab’s immer still ausgehalten. Das ging heute nicht. Vielleicht bin ich auch zu einem Weichei mutiert“, sie grinste leicht, während ihr eine letzte Träne über die Wange lief.
„Das glaub ich kaum. Alle zehn Gürtelhiebe lautlos wegzustecken, da bräuchtest du einiges an Übung und Selbstbeherrschung. Und da es normalerweise ja auch eine Strafe ist, finde ich es absolut in Ordnung, dass ich sehe, dass es dir weh tut. Oder ist dir das unangenehm?“
Zuerst wollte Liza seine Frage bejahen. Doch dann merkte sie, dass es gar nicht stimmte. „Nein, du hast Recht. Eigentlich ist es gar nicht unangenehm. Es hat sich richtig angefühlt und ehrlich gesagt nicht mal peinlich.“ Nachdenklich verlor sich ihr Blick im Raum.
„Wie war das Gefühl im Vergleich zu der Situation mit Tom früher?“ fragte Mark weiter.
„Eigentlich ähnlich. Obwohl wir uns noch fast nicht kennen, war es sehr vertraut und ich wusste, dass du’s nicht übertreiben würdest. Das Einzige, was gefehlt hat, war, dass ich kein Fehlverhalten hatte, was ich zu bereuen hatte. Dass es also keine wirkliche Strafe war. Aber das hast du ganz gut ausgeglichen, indem du relativ streng mit mir warst und ich dadurch keinen Spielraum hatte, die Situation nicht ernst zu nehmen. Eigentlich hat es sich wie eine richtige Strafe angefühlt. Und ja, genauso sicher und behütet wie damals mit Tom.“
Während Liza das alles aussprach, fragte sie sich, wann sie das letzte Mal ein so ehrliches Gespräch mit jemandem geführt hatte. Darüber, wie es ihr ging. Jemanden, den es wirklich interessierte und der es schaffte, für sie genau diesen Raum zu schaffen. Ihr die Schulter zum Anlehnen anzubieten und gleichzeitig diese natürliche Autorität, die man als Erwachsene doch heutzutage nirgends mehr findet. Sie hätte diese Situation am liebsten eingefroren und für immer aufbewahrt.
Mark rutschte ein Stück näher zu ihr und legte ihr vorsichtig einen Arm um die Schulter. „Ist das ok für dich?“
Sie nickte und ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken. Perfekt. Es war nicht ok, es war perfekt.
„Ich kann dich gut verstehen, Liza. Doch jetzt möchte ich, dass du mal überlegst, wie es dir gerade nach den zehn Hieben geht und ob du denkst, dass die vermutlich 30 Schläge gestern bei Annabel – stärker, als ich gerade zugeschlagen habe – wirklich in Ordnung waren.“ Seine Stimme klang ruhig, doch diesmal begriff Liza das erste Mal, was er schon so oft angedeutet hatte.
Wie konnte sie bei Annabel so übertreiben? Zehn Schläge wären völlig ausreichend gewesen. Sie
hätte doch niemals gedacht, dass Gürtelhiebe so furchtbar weh tun würden und wie schnell man
damit an seine Grenzen kam. Sie hatte einfach aus der Wut heraus gehandelt. Eben genau nicht, wie Mark vorhin oder Tom früher, die es aus Sorge um sie machten. Sie hatte sich gestern keinen Moment um Annabel gesorgt oder versucht, ihr durch die Strafe zu helfen, ihr Verhalten zu verändern. Sie hatte einfach nur ihre Wut an ihr ausgelassen. Plötzlich war ihr nur noch zum Heulen zumute.
„Mist, verdammter Mist. Wie konnte ich nur? Ich kann ihr nie wieder unter die Augen treten!“, sie
verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen.
Sie spürte, wie Marks Arm sich etwas fester um ihre Schulter schloss. „Schon ok. Es ist gut, dass du’s jetzt merkst. Solche Fehler können passieren, gerade am Anfang, aber wir müssen das wieder in Ordnung bringen. Ich glaube nicht, dass Annabel bewusst ist, dass da gestern etwas aus dem Ruder gelaufen ist, aber ich denke, wir sollten trotzdem mit ihr sprechen.“
Liza nickte beklommen.
„Und in Zukunft wird deine Aufgabe sein, niemals wieder aus der Wut oder einer Enttäuschung
heraus zu bestrafen. Das sind deine Gefühle und die wirst du für dich klären. Die Bestrafung ist
niemals dazu da, sondern nur, um Annabel zu helfen. Ok?“
Wieder ein Nicken von Liza, diesmal wesentlich deutlicher. Sie schniefte leise.
„Wenn du magst, gehen wir nachher zusammen rüber und sprechen gemeinsam mit ihr. Dann könnt ihr auch darüber reden, wie ihr das in Zukunft handhaben wollt. Vielleicht freut sie sich ja wirklich, wenn du ein wenig eine schützende und manchmal auch strafende Hand über sie hältst. Ich hab nämlich auch den Eindruck, dass sie dich sehr gern hat.“
Das dritte Nicken von Liza. „Danke Mark. Für alles.“
„Gerne. Also das mit Annabel bekommen wir auf jeden Fall hin. Jetzt wäre noch zu klären, wie das mit uns beiden weitergeht.“ Er rückte ein Stück von Liza weg, um ihr in die Augen sehen zu können. Doch Lizas Blick blieb stur auf ihre Fußspitzen gerichtet. Vorsichtig legte er ihr eine Hand unters Kinn und drehte ihr Gesicht, bis sie ihn ansehen musste.
„Einmal möchte ich dir anbieten, in Zukunft genau diese Stütze und Sicherheit in deinem Leben zu sein, liebe Liza, falls du das möchtest. Ich weiß, die Situation, unter der wir uns jetzt näher
kennengelernt haben, war mehr als unglücklich. Aber noch länger Zaun an Zaun mit dir zu leben und von dir nicht mehr als nur ein gelegentlichen ‚Guten Morgen‘ zu hören, kommt mir wie eine gewaltige Verschwendung unserer Zeit vor. Wenn du das also möchtest, biete ich dir an, ab jetzt Teil deines Lebens zu sein. Und das nicht nur als Partner an deiner Seite, sondern eben auch, indem wir gerne Verfehlungen, die dich belasten, so klären können wie gerade eben.“ Abwartend blickte er sie an.
Liza konnte nicht antworten. Sie war einfach nur überwältigt. Sie lächelte und umarmte ihn einfach.
Diesen Unbekannten, den sie seit zwei Jahren aus der Ferne angehimmelt hatte und der ihr gerade ordentlich den Hintern versohlt hatte. Sie konnte nicht glücklicher sein.
„Na dann wäre das ja geklärt. Da können wir in Ruhe in nächster Zeit viel reden und ausprobieren unduns eben auch kennenlernen.“ Doch dann wurde seine Stimme wieder etwas härter, „Allerdings hast du noch 20 Gürtelhiebe übrig und ich denke auch, dass du inzwischen zumindest einsiehst, dass du sie mehr als verdient hast, oder?“
Erschrocken ließ Liza ihn los. Das konnte nicht sein Ernst sein. Das würde sie niemals aushalten. Doch Annabel hatte es gestern auch aushalten müssen. Mist, verdammter, wieso musste der schönste Teil ihres Lebens mit 30 Gürtelhieben starten?!? Doch als sie wieder das starke Schuldgefühl gegenüber Annabel spürte, nickte sie.
„Ja, ok“, sie schluckte. „Bestraf mich so, wie du es für richtig hältst. So, dass das von gestern nie
wieder passiert. Ich schäme mich so und bin dir inzwischen sehr dankbar, dass du mich gestoppt
hast.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, ihr Blick auf ihre Fußspitzen gerichtet.
Sie stand selbständig auf, ignorierte den Schmerz auf ihrem Hintern und legte sich wieder über die Couchlehne. Sie hatte Angst. Nicht vor Mark, sondern vor dem, was jetzt kommen würde. Und sie war dankbar, dass er sie büßen ließ. Das Ziehen in ihrem Magen wurde nicht weniger.
Mark stand neben ihr, hatte den Gürtel wieder in der rechten Hand. Seine linke Hand berührte ihren Rücken.
„Ok, dann machen wir das jetzt. Vorhin war ein Kennenlernen, das jetzt wird eine ernsthafte Strafe sein. Ich weiß noch nicht, ob es 20 Schläge sein werden oder nur noch 5, ich werde aufhören, wenn ich merke, dass es reicht. Bist du bereit?“
Liza nickte, schluckte noch einmal und sah aus dem Augenwinkel, wie Mark seine Hand mit dem
Gürtel hob und ausholte.
Mir hat die Geschichte gleich doppelt gut gefallen. Dieses animalische ist nun einmal meine liebste Phantasie und erst ein paar geklatscht zu bekommen und dann wild mit dem Gürtel durchgeprügelt zu werden spricht mich einfach sehr an. Im Grunde analog zum Nervenkitzel beim Klippen springen oder Haitauchen.
Andererseits fand ich es dann im Gegenentwurf sehr schön, dass Verantwortung und Consent explizit herausgestellt wurden, das fehlt mir häufig. Und zwischendrin Pausen zu machen und zu reflektieren wie viel noch geht ist ein realistischer Take, der mich sehr abgeholt hat. Schließlich braucht es in der Realität viel mehr als nur Kopfkino um am Ende sichere und gute Erfahrungen zu machen. Ich war schließlich auch Walhaitauchen statt mit einem weißen Hai 😁
Generell gefällt mir der Schreibstil gut, wer immer du bist, wie wär’s mit einem eigenen Blog? Oder gibt es den schon? 😉
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Ich kann mich nur anschließen. Das ist eine sehr schön geschriebene Geschichte. Die Figuren sind toll entwickelt und die Dynamik sehr glaubwürdig. Nur dass Annabels Mutter ihr Rad repariert, passte für mich nicht.
Das Setting hat mich ein wenig verwirrt. Zuerst dachte ich an die USA, weil die Namen englisch sind und es um Farmer geht. Aber da könnte man niemals von ohne Auto von der Farm in die Suburbs kommen, wo man von Tür zu Tür ziehen kann. Da später Euros erwähnt werden, muss es also Irland sein.
Der Grund, weshalb die Geschichte bei mir nicht ganz oben landet, ist, dass der Perspektivwechsel von Annabel zu Liza sehr plötzlich kommt. Ich finde, den hätte man schon vorher vorbereiten können, z.B. durch „cross-cutting“ zwischen den Figuren. Aber das ist natürlich eine sehr subjektive Sache.
Auf jede Fall schreibst Du toll, und ich würde in der Zukunft gerne mehr von Dir lesen.
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Ich habe mich in der Geschichte so verloren, dass ich ganz traurig war, dass sie plötzlich endete. 🤫
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Das ist jetzt wirklich eine der besten, wenn nicht die beste Geschichte welche ich lesen durfte.
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Thought I’d come read some more, and landed on this one. So tenderly written, from each character’s viewpoint. You write really well.
Oh, and I was thinking… are these AI pics? Then I saw your post about trying the AI option.
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Hey,
yes, these are AI Pics.
I didn’t write this story though. Another author named Sarina wrote the story for a writing competition. But I’m sure she’ll be happy about your kind feedback.
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