13. Das Blatt wendet sich (Pirate Booty)

a/n: So, jetzt geht es hier wie gewohnt mit Pirate Booty weiter. Viel Spaß damit!

Es überkam sie, sie konnte gar nicht anders. Lucy packte Ted am Oberarm und drehte ihn herum, um ihm, ehe er überhaupt verstand, was hier passierte, mit so viel Schwung, wie sie nur konnte, fünf kräftige Schläge auf den Po zu verpassen.

Intuitiv bog Ted den Rücken durch und rief “Hey!” aus.

Die Empörung in seiner Stimme und seine starke Reaktion heizte Lucy irgendwie noch mehr an und sie gab ihm gleich noch ein paar kräftige Hiebe mit der flachen Hand, mal links, mal rechts. Endlich schien Ted richtig zu begreifen, wie ihm geschah und er riss mit einem festen Ruck seinen Arm los, fuhr herum. Sein Gesicht war knallrot angelaufen.

“Was soll der Scheiß?!”, beschwerte er sich und presste die Hände auf seinen Hintern.

“Und?! Schmerzhaft oder nicht?”, fragte Lucy provokant.

“Vor allem peinlich”, murrte er.

“Ach ja? Dabei hattest DU gerade nicht mal Zuschauer!”, erklärte sie mit vielsagendem Blick. “Und so wie du dir gerade die Backen reibst, scheint es ganz schön zu brennen.”

“Naja… angenehm ist’s echt nicht. Wie auch immer! Sowas machst du gefälligst nie wieder mit mir, hörst du?!”

Lucy verschränkte die Arme vor der Brust. “Kann ich nicht versprechen”, erwiderte sie und versuchte dabei ernst zu bleiben. Auch wenn sie seine Reaktion eher niedlich gefunden hatte und jetzt ihr Schmunzeln unterdrücken musste.

“Vielleicht hast du es ja ab und zu auch mal nötig… oder mit deinen Frechheiten provoziert. Dafür bist du gerade noch glimpflich davongekommen.”

Er schnaubte “Ja schon gut, okay?! Hast deinen Punkt klar gemacht. Die Männer sollen dich so nicht behandeln… aber das wird echt schwer, Lucy! Ich meine, die haben sich das jetzt bei Blake abgeguckt und werden dir garantiert mal selbst Manieren beibringen wollen.”

“Du bist der Kapitän.”

“Aber ich muss sie auch bei Laune halten um’s zu bleiben.”

“Hm”, machte Lucy. Natürlich könnte sie ihm jetzt um die Ohren hauen, dass sie nicht dafür verantwortlich war. Aber irgendwo fühlte sie es sich als einzige Frau an Deck dann doch.

“Sie hatten schon jedes Mal echt gute Laune wenn’s für mich was hinten drauf gab”, stellte sie nachdenklich fest.

“Naja, wenn sie schon nicht mehr richtig geil werden weil sie schon zu alt sind… ne Tracht Prügel geht eben immer”, merkte Ted an.

“Und wenn’s nur aus zweiter Hand ist. Die Phantasie ist dadurch angeregt dass sie immerhin das theoretisch noch könnten”, stellte Lucy fest. Ted nickte.

“Allerdings find ich den Gedanken echt unangenehm, mich hier von jedem X-beliebigen grundlos verdreschen zu lassen. Blake ging ja noch. Aber wenn jetzt O’Malley als Nächster auf die Idee kommt? Oder ein anderer Schmierlappen…”

“Das Problem ist also nicht das Verdreschen sondern wer es macht?!”, fragte Ted einigermaßen erstaunt.

“Klar. Wenn ein heißer Kerl wie du oder Davenport das machen würde…” Mitten in ihrem Satz hielt Lucy inne. Sie hatte soeben ein Geistesblitz getroffen.

“Ein heißer Kerl wie Davenport?!”, fragte Ted entsetzt.

“Ja! Das ist es! Meine Güte, dass ich da nicht schon früher drauf gekommen bin!”

“Dass Davenport heiß ist? Keine Ahnung, wie irgendein Mensch auf sowas kommen könnte!”

„Jetzt vergiss doch mal deine dämliche Eifersucht! Ich hatte gerade ne Eingebung!”, rief Lucy aus.

“Okay… und die wäre?”

“Wir geben den Männern, was sie sehen wollen. Bieten ihnen ne Show. So wie wir’s von Anfang an geplant hatten. Dann stellst du mich eben nicht nur mit Worten in den Senkel sondern du legst mich gleich übers Knie.”

Ted, dessen Gesichtsfarbe sich eigentlich allmählich beruhigt hatte, nahm gleich wieder eine unnatürlich rote Färbung an.

“Das meinst du doch nicht ernst! Du willst, dass ich dich verprügel?!”

“Ist ja nicht das erste Mal, dass du mir was hinten drauf gibst”, erwähnte Lucy schulterzuckend. “Ich geh eh nicht davon aus, dass das bei dir sehr schmerzhaft wird.”

“Ach nein?! Weil ich’s nicht drauf hab oder was?”, murrte nun aber Ted.

“Weil du eben viel zu nett bist, um mir wirklich weh zu tun”, erklärte Lucy munter.

“Na du wirst dich noch ganz schön wundern!”, knurrte Ted.

“Also gefällt dir die Idee?”, lächelte Lucy.

“Ähm… naja gefallen ist zu viel gesagt. Wahrscheinlich wäre das schon irgendwo… effektiv?!” Er rieb sich den Nacken. “Dann mach ich’s aber wenigstens über der Kleidung!”

“Ach Teddy, manchmal glaub ich fast nicht, dass du ein Kerl bist. Wo bleibt denn der Spaß, wenn sie nicht meinen nackten Hintern und alles was dazu gehört anglotzen können?”

“Denkst du echt, darum geht’s denen?”, fragte Ted skeptisch. Sie hob eine Braue und sah ihn nur mit einem vielsagenden Blick an.

“Ist ja gut”, murmelte er verlegen. “Also schön. Dann versohle ich dir dann wohl vor versammelter Crew den nackten Arsch.”

“Aber bitte nicht so bald! Ich schätze, mein armes Hinterteil braucht ein paar Tage, um sich von der Prügel zu erholen”, merkte Lucy an.

“Ja, ist gut”, erwiderte Ted, der wohl erleichtert war, dass ihm so noch eine Art Schonfrist eingeräumt wurde. Sie lächelte ihn aufmunternd an. Ob er dazu wohl überhaupt in der Lage wäre? Wenn er unsicher wurde, schien er schnell gar nicht mehr richtig zu funktionieren. Was das Ganze retten könnte, wäre seine kurze Zündschnur. Wenn man ihn provozierte, konnte er ja doch anders. Möglich, dass sie ihn reizen musste, um diese Fähigkeit aus ihm herauszukitzeln.

“Was grinst du denn so?”, fragte er ein wenig unwirsch.

“Ich plane nur in meinem Kopf bereits unser weiteres Vorgehen. Und sei mal lieber ein bisschen nett zu mir. Immerhin hab ich dir gerade eben erst das Messer in meinem Rücken vergeben.”

“Übertreib doch nicht so. Außerdem hast du es mir ja wohl heimgezahlt!”, sagte er augenrollend und sah ihr dann dabei zu, wie sie ungelenk ein weiteres Mal aus den Schuhen zu schlüpfen versuchte.

“Kann man dir irgendwie helfen?”

“Oh, das wäre tatsächlich ziemlich toll.” Sie ließ sich mit dem Bauch zuerst auf das Bett fallen und streckte die Beine nach oben. “Ziehst du mir vielleicht die Schuhe aus?”

“Na gut, von mir aus.“ Er kniete sich hinter sie, öffnete die Schnürsenkel und streifte ihr dann beide Stiefel ab.

“Danke”, hauchte Lucy und lüpfte dabei ein wenig ihren Rock. Das brannte wirklich noch immer ziemlich stark.

“Willst du ihn dir wieder kühlen?”, fragte Ted. Lucy drehte den Kopf. Jetzt wurde sie glatt etwas verlegen.

“Wen?”, stellte sie sich daher ein bisschen dumm.

“Na deinen Po! Ich kann dir wieder ein feuchtes Tuch dafür geben.”

“Mhm”, machte sie ein wenig mehr zustimmend als ablehnend und als er sie noch immer fragend ansah, nickte sie leicht.

“Sag doch einfach ja oder nein!” Er ging zur Waschschüssel und tunkte das Tuch, das daneben bereit lag, hinein, wringte es einigermaßen gründlich aus und kam zu ihr zurück.

“Dann zieh den Rock mal richtig hoch, ich leg’s dir drauf.”

Lucy drehte den Kopf. “Seit wann gehst du denn so ran?”, fragte sie erstaunt und auch ein wenig überrumpelt von seiner Offensivität.

“Ich geh überhaupt nicht ran! Ich will dir einfach helfen, du blöde Kuh!”

“Hey, ich zieh mich vor niemandem aus, der mich beleidigt!”, stellte Lucy klar.

“Bald seh ich dich sowieso ständig unten ohne, oder?”, argumentierte Ted. “Okay… die blöde Kuh war zu viel”, ergänzte er dann entschuldigend. Ging doch.

Sie lüpfte ein ganzes Stück den Rock ihres Kleides, bis sie die kühle Luft im Kontrast zur heißen Haut ihrer Kehrseite spürte. Eigentlich hatte sie gar kein sonderliches Problem mit Nacktheit. Aber das hier war ihr schon irgendwie ein wenig peinlich. Ted legte ein wenig ungelenk das kühle Tuch auf ihre nackten Hinterbacken. Peinlich hin oder her, das war einfach eine Wohltat. Sie seufzte leise und genüsslich.

“Hilft’s?”, fragte er ganz ohne Häme in der Stimme.

“Mhm”, machte sie wieder. Er nahm neben ihr auf dem Bett Platz.

“Brauchst du in Zukunft dann wohl öfter. Sicher, dass du dir das antun willst?”, fragte Ted.

“Ach naja… da müsstest du mich schon wirklich verdreschen”, erklärte Lucy. Sie wollte ja nicht zu sehr raushängen lassen, wie sehr sie daran zweifelte, dass das passieren würde…

“Ich hab gedacht, das soll ich?”

“Zwischen sollen und wirklich tun liegen Welten”, merkte sie an.

“Jetzt hör mal! ich bin kein Weichling, okay?! Ich bin n verdammter Piratenkapitän!”

“Ja…” Sie drehte sich zu ihm um. “Davenport hat mir da vorhin die interessante Geschichte davon erzählt, wie eure Mannschaft den alten Kapitän abgewählt hat.”

“Er hat’s dir gesagt?”

“Wir wurden unterbrochen als wir gerade bei dem Teil ankamen, in dem du Kapitän wurdest.”

“Was für ein Pech aber auch”, sagte Ted nur.

“Och komm schon, Ted, erzähl es mir! Jetzt bin ich wirklich neugierig.”

“Nicht mehr heute”, wehrte er ab. “War n langer Tag.”

Sie seufzte. Drängen würde sie ihn nicht. Aber schade war es schon irgendwie.

“Kommst du schlafen?”, fragte sie daher.

“Ich bin heute dran mit auf dem Boden schlafen”, stellte Ted fest. “Auch wenn du gestern eigentlich geschummelt hast! Aber heute will ich dir das nicht antun.”

“Charmant von dir.” Sie sah ihn über die Schulter an, wofür sie sich etwas aufrichten musste. “Hör mal, gestern hast du doch nicht mal bemerkt, dass ich mit dir im Bett liege, oder? Warum also das Theater. Lass uns einfach beide hier drin schlafen.”

Ted überlegte. Für ihn schon mal ein Fortschritt. Immerhin haute er ihr nicht gleich wieder verbal seine Ablehnung um die Ohren. “Ich bin’s gewohnt, unbequem zu schlafen”, sagte er dann aber.

“Also…”Lucy nahm den feuchten Lappen von ihren Hinterbacken herunter und drehte sich richtig um. Auch wenn sie direkt bereute, sich wieder auf sie gesetzt zu haben. Solche Gespräche sollte man allerdings nicht auf dem Bauch liegend führen müssen.

“Du bist jetzt aber kein Schiffsjunge mehr und wirst auch nie wieder einer sein! Gönn dir gefälligst den Luxus, du Sturkopf!“

“Das weißt du also schon?”, fragte Ted. “Dass ich der Schiffsjunge war?”

“Nicht wirklich, ich hab’s geschlussfolgert”, erklärte Lucy. “Jetzt bist du jedenfalls Kapitän und kannst hier in deiner Koje mit einer wunderhübschen Frau an deiner Seite liegen.”

“Du musst meine Position nicht immer so betonen”, erwiderte er. “Und zur Erinnerung, die wunderhübsche Frau schnarcht wie ein Sägewerk.”

“Wenigstens findest du mich hübsch!” Lucy lächelte entwaffnend. Er wurde ein wenig rot. Ha! “Und ich muss das immer wieder betonen, weil du es verinnerlichen sollst. Was ich allerdings wirklich gerne vermeiden würde, ist ne tägliche Diskussion um das Bett.”

Wieder hielt Ted inne. “Na schön”, murmelte er dann. “Ich hab auch keinen Bock, jeden Tag zu diskutieren. Aber deine Hände behältst du bei dir, klar?!”

“Also entschuldige mal! So unwiderstehlich bist du nun auch wieder nicht! Sicher, dass du deine Hände bei dir behalten kannst?”

“Ziemlich sicher”, erwiderte er. Er setzte sich an den Bettrand und zog selbst seine Schuhe aus.

“Das sagst du jetzt noch”, grinste Lucy. “Und dann grabscht du mir doch an die Titten, sobald ich schlafe.”

“Ich tue was?! Boah wie unverschämt, so einer bin ich nicht!”

“Mhm. Natürlich nicht”, setzte Lucy hinterher, nur um ihn zu ärgern. Sie machte es sich auf ihrem Kissen bequem. Er murrte etwas vor sich hin, schlüpfte noch aus seiner Jacke und der Hose. Sie sollte ihn morgen unbedingt nach frischer Kleidung fragen, war ihr vorletzter Gedanke. Ihr letzter war, wie schrecklich doch ihr versohlter Po brannte, ehe sie auch schon vollkommen erschöpft wegschlummerte.

13 Kommentare zu „13. Das Blatt wendet sich (Pirate Booty)

  1. Ach, Lucy gefällt mir, wenn sie frech ist. 😅 Topping from the bottom, wenn man so will. Und Ted ist tatsächlich irgendwie niedlich, wenn er so schüchtern ist.

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht, ob Ted an der Show, die Lucy vorschwebt, dann doch noch richtig Gefallen findet.

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  2. So first she tells Ted she wants him to put on a show for the men by spanking her… then she drcudes that, given his reticence, maybe she’ll have to „provoke“ him… I get the feeling she’s scheming her bottom into more trouble than she realises.

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  3. Also obwohl die Reihe ziemlich abgedreht ist finde ich es eine deiner realsten Geschichten. Ist doch in der Realität wirklich so, man sucht sich jemanden, der nett ist und einem nicht wirklich wehtun wird und reizt den dann so lange bis es doch zwiebelt 😅 Ted finde ich tatsächlich auch nicht schlimm schüchtern, eher ganz angenehm ☺️

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    1. Findest du? Das nehme ich auf jeden Fall als Kompliment! Mich freut, dass es dir so gut gefällt. Das ist die Frage, teilweise steht er sich dabei vielleicht doch ein wenig selbst im Weg, haha

      glg

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  4. Haha, als Piratenkapitän sicherlich. Aber ich werde schnell reaktant wenn jemand zu dominant ist und fühle mich sehr viel besser damit wenn ein Typ öfters mal eine Ermunterung braucht als direkt zu forsch rangeht 😂

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