12. Konsequenzen für Lucy (Pirate Booty)

a/n: Hi liebe Leser,

heute wieder ein Kapitel von dem ich recht sicher bin, dass es Anklang finden wird. Mein nächster Beitrag wird mein 200. und ich habe dafür etwas Besonderes geplant. Es kann allerdings sein, dass ich das bis nächste Woche nicht fertig habe. Ich bitte also eventuell um etwas Geduld. Und jetzt ganz viel Spaß beim Lesen!

Lucy schüttete Rum aus, was das Zeug hielt und verteilte ihn an die schon sehr angeheiterten Männer. Die Stimmung war ausgelassen, als gäbe es etwas zu feiern. Vielleicht gab es das ja auch. Sie würde niemanden verurteilen, der sich wegen Edgars Tod zuprostete. Aber so genau sprachen die Männer das nun auch nicht aus. 

Ted saß eher am Rand, brütete über seinem Rum und ließ sich von Joe alles mögliche Zeug erzählen. Lucy fand wirklich schade, dass er hier so wenig geachtet wurde. Der Altersunterschied der Crew gegenüber Ted war vermutlich auch nicht gerade hilfreich. Sobald sie den nächsten Hafen erreichten, würde sie ihm vorschlagen, noch ein paar Männer in seinem Alter anzuheuern. 

Zu ihrer Linken saß Davenport, nippte an seinem Zuckerrohrsaft und starrte sie verklärt an. Ob er diese dämliche Perücke wohl je absetzte? Sie war überzeugt, dass er ohne sie besser aussähe. Es sei denn, er versuchte, durch sie eine Glatze zu verbergen. 

“Schau mich nicht so an”, flüsterte sie ihm zu. “Die Männer werden sich sonst fragen, was da zwischen uns läuft.” 

“Würde der Gedanke Euch denn beschämen?”, fragte Davenport. “Wären wir ein Paar, ich würde unsere Liebe voller Stolz in die Welt hinaus rufen.” 

“Ja… das ist sehr nett von dir, Samuel. Aber auch sehr kurz gedacht und unvernünftig.” 

“Im Augenblick glauben sie, Ihr wärt in den Händen unseres Kapitäns. Und sein Ruf hier an Bord ist nicht der Beste. Ihr könntet Euch daraus also nur etablieren.” 

“Was heißt hier glauben?!”, sagte Lucy nur.

“Bitte… ich habe nicht eine Sekunde die Geschichte geschluckt, in der Ihr Euch auf einen rückgratlosen Rüpel wie ihn eingelassen hast. Zudem, wäre das der Fall, würde Ihre Erklärung, dass Ihr hier an Bord keine tieferen Beziehungen eingehen möchtet, auch wenig Sinn ergeben.” 

“Na schön”, seufzte sie und sah sich um. “Du hast Recht”, flüsterte sie ihm zu. “Wir wohnen wie Bruder und Schwester zusammen.” 

Für jemanden, der es keine Sekunde geschluckt hatte, zeichnete sich doch eine ziemliche Erleichterung in Davenports Zügen ab. 

“Aber ich mag ihn wirklich sehr und will, dass er als Kapitän aufsteigt und respektiert wird. Darum dieser kleine Kniff. Du verstehst das doch?”

“Ihr seid wirklich eine mutige junge Dame, Miss Lucy”, seufzte Davenport. “Ich werde mich angesichts Eurer Enthüllung mir gegenüber natürlich nach außen hin bedeckt halten.” 

“Bitte, fang endlich an, mich Lucy zu nennen”, kommentierte sie das und er wurde ein wenig rot.

“Nein… ich könnte nicht… zumindest ein Mann hier an Bord muss Euch behandeln, wie es Euch zusteht.” 

“Na schön. Ganz wie du willst. Eine Frage, wirst du mir auch helfen? Ich glaube, wenn wir alle drei zusammenhalten, könnten wir aus der Hangman’s Daughter ein respektables Schiff machen, das eine Menge Reichtümer anhäufen kann.” Allein der Gedanke brachte ihre Augen zum Glänzen. “Stell dir all die Schätze vor, die wir mit kräftigen, jungen Kerlen an Bord erbeuten könnten. Anfangen sollten wir nebenbei bemerkt mit dem Achterdeck. Ted sollte dort einziehen. Es ist so viel luxuriöser als seine jetzige Unterkunft.”

“Die Männer glauben, dass dort der Klabautermann haust”, erklärte Davenport mit ein wenig Ehrfurcht in der Stimme. Also glaubte er auch daran?! “Wir sollten nicht eine derartige Zwietracht entfachen, dazu ist das neue Konstrukt des Kapitäns noch viel zu fragil.”

“Schade”, seufzte Lucy. “Sag mal… kannst du mir verraten, wie dieses Konstrukt überhaupt entstanden ist? Also, was ist die Geschichte dahinter, dass Ted Kapitän wurde?” 

“Ihr wisst es noch gar nicht?”, fragte Davenport erstaunt. Lucy schüttelte mit dem Kopf.

“Sicher, ich erzähle es Euch.”, sprach er als sei er ein wenig stolz darauf, der Erste zu sein.  “Es war so, schon längere Zeit hatte sich innerhalb der Mannschaft eine tiefe Unzufriedenheit angekündigt. Wir waren bereits viele Wochen auf dem Meer unterwegs gewesen, die Ausbeute des letzten Überfalles karg, die Damen des letzten Besuchs eines gewissen Etablissements lustlos – die Worte der Männer, nicht meine”, stellte er rasch klar.  “Alles in Allem war die Crew demotiviert und ausgebrannt. William jedoch konnte man nicht gerade als Quell der Nächstenliebe und des Verständnisses bezeichnen. Er versuchte, der Lage mit Einschüchterung und Angst Herr zu werden. Den ersten, der seinen Unmut vor ihm deutlich aussprach, ließ er Kiel holen.”

“Wow”, kommentierte Lucy. “Scheint ja echt ein netter Zeitgenosse gewesen zu sein.” 

“Er war grausam und immer schlecht gelaunt. Wenn die Mannschaft dieser Tage über ihn spricht, denke ich, verdrängt sie häufig, wie sehr sie teils unter ihm gelitten hat. Vermutlich, da er Ihnen im Schnitt dadurch natürlich reichere Beute beschert hat.”

“Hm. Dann kann man es ihnen wohl kaum verdenken”, bemerkte Lucy. 

“Ich hege jedoch die Theorie, dass er sich sehr viel mehr einbehalten hat, als eigentlich sein Anteil gewesen wäre. Ich denke, das sehen viele der Anderen ähnlich. Es hätte nur niemand gewagt, ihn damit zu konfrontieren.” 

“So ein Schuft!”, stieß sie aus. Bei Geld war der Spaß aber nun wirklich vorbei. 

“Nunja. Jedenfalls, nachdem er den Segelmacher kiel holen ließ, der sich unter den Männern großer Beliebtheit erfreute, kündigte sich eine Meuterei an. Ein Teil der Mannschaft wollte William bluten sehen, der andere – verschwindend geringe- sah ihn noch immer im Recht, der dritte Teil wollte ihn schlichtweg abwählen.”

“Abwählen? Sowas geht?”, fragte Lucy erstaunt.”

“Es ist sogar üblicher, als man meint. Im Grunde haben wenige von uns Interesse daran, in ihren eigenen Reihen zu morden.”

Lucy schluckte ein wenig. Nunja. Ted und sie hatten da gestern abend schon deutlich anders gehandelt. 

“Es gab also eine faire Abstimmung, angeführt von mir. Eine knappe Mehrheit stimmte dafür, Kapitän William abzuwählen und am nächstgelegenen Hafen von Bord zu jagen. Auch diese Abstimmung war nicht ganz ohne Kontroversen. Die knappe Mehrheit dieser Entscheidung rührte vor allem daher, dass man die Pulverjungen und Schiffsjungen ebenfalls abstimmen ließ. Dies empfand Kapitän William als äußerst empörend. Als also ausgerechnet diese Stimmen das Zünglein an der Waage waren, hob er seine Stimme und brüllte:” 

“Hey! Was wird denn da hinten so vertraulich geflüstert?!”, unterbrach eine Stimme Davenports Erzählung. Lucy blickte über die Männer hinweg und sah Blake dort mit verschränkten Armen stehen. Was wollte die denn jetzt?

“Blake, hey. Was willst du trinken?”, fragte Lucy unverbindlich und betont locker. 

“Ich nehm nen Rum. Wie ein richtiger Mann.” brummte Blake. Lucy konnte ein Lachen nicht unterdrücken.

“Hey! Was ist denn so lustig?”, beschwerte Blake sich. 

“Ach… nichts.” Lucy goss Rum in das Glas. “Hier, einmal. Für den männlichsten Mann der Männer.” Sie zwinkerte verstohlen und schob das Glas ein Stück über die Theke nach vorne.

“Sei mal nicht so frech!”, mahnte Blake. 

“Oh meine Güte… trink mal lieber was, damit du locker wirst.” Lucy wandte sich direkt wieder Davenport zu. “Also, was hat er gesagt?”, fragte sie neugierig.

Da tippte sie jemand von hinten an. Lucy fuhr herum. Blake stand vor ihr, genau auf Augenhöhe und starrte sie düster an.

“Du hast kein Benehmen, Mädchen!”, stellte sie fest. 

“Ach nein?” Und du keinen Schwanz, sagte Lucy sich im Stillen, schluckte es aber herunter. 

“Mir gefällt deine vorlaute Art kein bisschen. Edgar war n Ekel, aber diese eine Sache hat er gar nicht mal falsch gemacht!” 

Lucy konnte ein Kichern kaum unterdrücken. “Ach so. Willst du großer, starker Mann mich jetzt etwa auch übers Knie legen?” 

“Weißt du was? Genau das sollte ich!” Und ehe Lucy wusste, wie ihr geschah, hatte Blake sie gepackt, den Fuß auf einen Hocker gestellt und sie über das aufgestellte Knie geschoben. 

“Hey… hey, Moment mal! Du musst das nicht tun!”, rief Lucy aus. 

“Müssen nicht. Aber sind wir ehrlich, dir schadet’s nicht” Und mit diesen Worten holte Blake aus und begann mit erstaunlich kräftiger Hand ihre noch vom Stoff des Kleides bedeckten Backen auszuklatschen. 

Als die Männer das bemerkten, drängen sie sich richtiggehend über die Theke, um das Spektakel mitansehen zu können. Es war ein einziges Gejohle und begeisterte Zurufe an Blake. 

Lucy ruderte mit den Armen und versuchte, wieder hochzukommen, doch in der alten Frau steckte irgendwie eine Menge Kraft. 

“Ich muss doch sehr bitten!”, hörte sie Davenport rufen, doch bald ging seine Stimme unter der der anderen Männer unter. 

“Na los, Blake, so ne Göre kann man nur ordentlich auf den Nackten bestrafen!”, rief jemand und die anderen Männer stimmten bald mit einem Chor ein, der aus den simplen Worten “Auf den Nackten, auf den Nackten!“ bestand. 

“Recht habt ihr!”, fand Blake und schlug Lucys Röcke nach oben. 

“NIiiicht!”, rief Lucy und versuchte, sich umzudrehen. “Ted?!! Ted, tu doch was!” 

Doch da hatte sie auch schon die ersten Hiebe auf den unbekleideten Hintern abbekommen. Nachdem die Strafe von Edgar noch gar nicht richtig die Chance gehabt hatte, abzuheilen, tat es heute ganz besonders weh. Sie versuchte, auch diesmal wieder tapfer zu sein und nicht allzu viel zu zappeln, doch das fiel ihr gerade wirklich verdammt schwer. 

Endlich konnte sie Ted ausmachen, der sich ein Stück nach vorne zu drängen versuchte. Doch seine Antwort war nicht die, mit der sie gerechnet hätte.

“Tut mir leid, Lucy. Aber das hast du dir selbst eingebrockt.” 

Ein begeistertes Grölen ging durch die Menge und ihm wurde zustimmend auf die Schulter geklopft. Sein stolzes Grinsen hätte sie ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt. Sowas Freches und Fieses!

Blake holte weit aus und ließ ihre wirklich feste Hand erneut auf die nun nackte Kehrseite knallen. Lucy machte auf Blakes aufgestelltem Bein einen Satz nach vorne und quiekte erschrocken. Zumindest ging das Geräusch in dem Brüllen der Meute gänzlich unter. Eigentlich also unnötig, jegliche Schmerzlaute zurückzuhalten. Aber Lucy konnte da nicht so richtig aus ihrer Haut. Vor allem nach Teds Verrat musste sie sich jetzt besonders tough zeigen. Oh, wie sie ihm das heimzahlen würde!

Blake lachte und legte gleich noch mit ein paar mehr Klatschern nach.

“Oh ja! Das ist eine Wohltat! Besonders bei so einem geilen Arsch! Und besonders wenn man als ganzer Kerl einer Frau endlich mal richtig Benehmen beibringt!”

Lucy hätte es sich gerne verkniffen, aber das brachte sie trotz der unangenehmen Situation wieder einmal übel zum Kichern. Wie konnte man derart offensichtlich seine Tarnung verteidigen und noch schlimmer, wie zum Teufel hatte die komplette Crew so lange darauf reinfallen können? 

“Lachst du etwa?”, knurrte Blake und versohlte sie nun erst recht gehörig. Die flache Hand flog nur so auf Lucys Hinterteil und aus dem Lachen wurde bald ein verzweifeltes Stöhnen. Die Dame schien ihrer Tarnung alle Ehre machen zu wollen

“Warte nur, wenn ich mit dir fertig bin, bist du ganz kleinlaut und garantiert anschmiegsam wie ein Kätzchen. Ich weiß doch, wie ihr Weiber tickt.”

Lucy hatte beinahe Mitleid mit Blake und damit, wie krampfhaft die versuchte, ihre Fassade aufrechtzuerhalten… Doch eigentlich tat ihr dazu auch viel zu sehr der Hintern weh. 

“Bist du eigentlich bald mal fertig?”, rief sie Blake über die Schulter zu, doch das ging natürlich prompt nach hinten los. 

“Die hat noch ne viel zu große Klappe!”, rief jemand, den sie als O’Malley wiedererkannte. Seine krächzige Stimme war ziemlich prägnant. “Da musst du härtere Geschütze auffahren!”

“Ja… seh ich auch so!”, stellte Blake einigermaßen angestochen fest. Lucy drehte den Kopf und sah zu ihrem Entsetzen, wie O’Malley ihrer Bestraferin ein Stück Holz in die Hand drückte, das eigentlich dazu diente, Bierschaum sauber abzustreichen. 

“Oh! Ich finde, das ist echt…”, setzte Lucy zum Protest an, da bekam sie das Teil schon zum ersten Mal auf den bereits doch recht heftig schmerzenden Hintern gepfeffert. Sie zuckte nach oben und konnte das laute und langgezogene “AUUU!” nicht mehr unterdrücken. Verdammt! So viel zu ihrer Fassung. 

“Ja, das ist schon besser”, befand Blake und verpasste ihr Hieb um Hieb mit dem länglichen Holzstück. Es war ziemlich leicht, wie Lucy wusste, umso erstaunlicher, wie sehr das doch weh tat. 

Während die Hand auf dem nackten Po ein unangenehmes, ansteigendes Brennen verursacht hatte, war dieser Schmerz sehr viel schärfer und beißender. Es half auch nicht gerade, dass beim Auftreffen des Holzes die rechte Backe immerzu erheblich mehr abbekam als die Linke. Lucy versuchte mit Winden und Drehen zumindest ein wenig mehr die Linke hinzuhalten, doch leider wertete Blake das fälschlicherweise als ein generelles der Strafe entkommen wollen. Mit einem “Hier geblieben!”, schnappte sie sie und schlang ihr den linken Arm um die Taille. Nun konnte Lucy gar nicht mehr verhindern, dass ihre rechte Pobacke aufs Heftigste malträtiert wurde. Aus einem Jammern wurde bald ein Schreien aus vollem Halse. So viel zu ihrer Tapferkeit.

“Okay, das reicht jetzt langsam!”, hörte sie Ted sagen. Und spürte im selben Moment, wie das Stück Holz an ihrem Hintern in zwei Stücke kaputt brach. 

“Na… hat wohl ohnehin gereicht.” Blake stellte Lucy zurück auf die Füße. Diese strich sich übers heiß gewordene Gesicht. Wow… das war wirklich ziemlich unangenehm gewesen.

“Müssen wir hoffentlich so schnell nicht wiederholen”, sprach Blake mahnend und klopfte die Handflächen aneinander aus. Die anderen Männer legten den Arm um sie und gratulierten ihr zu dieser schon überfälligen Maßnahme, während Lucy verlegen ihre Kleidung richtete. Auch wenn sie das behutsam versuchte, der Stoff fühlte sich furchtbar kratzig auf ihrer Haut an.  

“Na, da hab ich heut Nacht aber so richtig was, auf was ich mir den Mast polieren kann!”, sprach Blake zufrieden. “Bei so nem geilen Stück Frauenfleisch zwischen den Fingern.” 

Eins musste man ihr lassen, sie war echt konsequent in ihrem Narrativ. Lucy fluchte leise. Konsequent wohl auch in anderen Dingen. Es war unglaublich, wie schlimm ihr gerade der Arsch brannte. 

“Das war’s für heute. Bedient euch selbst”, murrte sie und verließ den Tresen mit ziemlich mieser Laune. Die Meute störte sich wenig daran. Ihr wurde im Vorbeigehen aufmunternd gegen die Schulter gepatscht oder ein Spruch gedrückt. Schließlich spürte sie eine Hand an ihrem Rücken. Es war Davenport, der sie voller Mitgefühl ansah.

“Miss Lucy… ich bin derart untröstlich. Diese Mannschaft weiß sich beizeiten einfach nicht zu benehmen.”

“Mhm. Das war jetzt alles echt n bisschen viel. Bringst du mich aufs Zimmer?” Sie hakte sich einfach bei ihm ein, was er mit einem stolzen, wenn auch verlegenen Lächeln quittierte.

“Es wäre mir eine Ehre.” 

“Vergiss es, Sammy! Die lässt dich eh nicht ran!”, rief ihnen einer der Männer hinterher.

“Denk dran, um sie zu ficken, musst du ihn erst mal hochkriegen”, feixte ein anderer. Wildes Gelächter.

“Nicht hinhören. Die sind besoffen, das ist alles”, erklärte Lucy und tätschelte tröstend Davenports Oberarm. Würde das nicht Ted in den Rücken fallen und sie als Flittchen abstempeln, sie wäre glatt versucht, ein weiteres Mal ohne echtes Wissen darüber von den sexuellen Vorzügen eines Mannes wie ihm zu berichten. 

Würde nicht jeder Schritt so weh tun, wäre sie sicher ein wenig besser in der Lage gewesen, sich darüber Gedanken zu machen. So schmerzte es wirklich höllisch und sie bereute ihren Übermut, in dem sie sich mit Blake angelegt hatte, gehörig. Das war wohl das erste Mal, dass eine Strafe bei ihr eine echte Wirkung zeigte.

Aus dem Nichts holte Ted zu den beiden auf.

“Hey! Was macht ihr?” 

“Was wir machen?! Mein Arsch brennt wie Feuer, Edward, du blutiger Depp! Ich lass mich von einem echten Gentleman ins Bett bringen.”

“Ins Bett?! In mein Bett oder wie?”, erwiderte Ted, nun schon deutlich unfreundlicher. 

“Pardon, dass ich mich nach solchen Strapazen ausruhen muss! Wenn du dich schon verweigerst, mir zu helfen!” Lucy krallte sich vor Ärger fester in Davenports Arm, der wirkte, als wäre er lieber kein Teil dieser hitzigen Diskussion. 

“Verweigern ist n hartes Wort. Ich hab’s einfach nur nicht verhindert, weil du es nunmal provoziert hattest.”

“Eine Provokation sollte niemals die Rechtfertigung für Gewalt sein”, erklärte Davenport, vielleicht nicht zuletzt, um auch mal was dazu beigetragen zu haben. Lucy hätte ihn beinahe getätschelt und mit “So ist’s brav” gelobt, aber sie hielt sich gerade noch zurück. 

“Weiß nicht. Seh ich wohl n bisschen anders”, erklärte Ted nur. “Ist gut, Samuel. Ab jetzt übernehm ich.” Er hielt Lucy den Arm hin. 

“Nein danke”, erwiderte diese nur. “Geh du mal zurück zu den Anderen.” Davenports Gesichtsausdruck zeigte, dass er ziemlich zufrieden mit ihrer Entscheidung wirkte.

“Jetzt lass den Quatsch!”, murrte Ted. “Davenport, überlass Lucy mir. Das ist ein Befehl von deinem Kapitän!” 

Seufzend tat der Maat wie ihm geheißen. Immerhin war er ein Paragraphenreiter. “Gute Nacht, Miss Lucy. Passt bitte gut auf Euch auf.”

“Das werde ich, Samuel. Danke dir.” Sie lächelte ihn aufmunternd an, um ihm zu signalisieren, dass sie nicht böse auf ihn war. Da gab’s jemand ganz Anderen. 

Während Davenport zur Theke zurückkehrte, packte Ted Lucy unverhofft am Arm. 

“Hey!”, beschwerte sie sich und riss sich prompt los. “Ich hab das ernst gemeint. Du warst echt fies da drin!”

“Ach und wieso? Hast du nicht selbst gesagt, ein Hintern voll wäre keine große Sache und ich solle mich da nicht einmischen?”

Verdammt. Doch, hatte sie. 


“Da wusste ich ja nicht, dass ich derart vermöbelt werde!”, argumentiere sie trotzdem. 

“Ne große Klappe hast du allemal. Das konnte ja früher oder später nur schief gehen. Naja, wenigstens brauchen wir jetzt wegen Blake keinen Zweifel mehr zu haben.”

Lucy nickte erleichtert. “Absolut offensichtlich, dass sie ihre Tarnung besonders motiviert zu verbergen versucht.”

Ted sah sie verständnislos an. “Eher offensichtlich, dass es ein Kerl ist, der sich an dem Verhauen aufgegeilt hat. Also ehrlich, Lucy… langsam wird’s bedenklich mit deinen Hinrngespinsten.”

Sie schnappte empört nach Luft. “Hirngespinste?!” Entzürnt schüttelte sie mit dem Kopf. “Absolut unbelehrbar!“, beklagte sie und ging dabei vor in Richtung seiner Kajüte. “Du wirst es wohl erst glauben, wenn du sie mal ohne Hose siehst!” 

“Urgh… nein, das würde ich mir gerne ersparen”, erwiderte Ted und folgte ihr dabei. Sie erreichten bald seine Kajüte und Lucy trat ein, bückte sich um ihre Schuhe abzustreifen, fuhr aber wieder hoch. Verdammt! Warum tat selbst das so scheiße weh?! 

“So schlimm?”, fragte Ted. 

Lucy fuhr herum und funkelte ihn düster an. “Warst du nicht dabei, als sie mich verprügelt hat?! Das war echt kein Spaziergang! Außerdem tat mir der Hintern noch ein bisschen von Edgars Tracht Prügel weh. Das ist, wie in Glut zu pusten.” 

“Okay… ich seh schon. Du hast ziemlich gelitten. Aber nach dem letzten Mal wolltest du ja auch kein Mitleid.”

“Weil du da heldenhaft für mich eingesprungen bist und nicht noch meiner Bestraferin das Werkzeug in die Hand gedrückt hast, Ted!” 

“Hab ich doch gar nicht.”

“War auch eher im übertragenen Sinne gemeint”, knirschte Lucy. “Du hast doch selbst schon mal den Hintern voll bekommen wie du mir erzählt hast, dann weißt du doch selbst, wie schlimm es sein kann!’

“Ich hab das Gefühl, wir führen das Gespräch von gestern grade genau andersrum”, bemerkte Ted. 

“Wenn du jedenfalls daran denkst, wie schmerzhaft und unangenehm das als Kind war, als Erwachsene ist es nicht sehr viel besser.” 

Er lachte ein wenig. “Ist doch Quatsch. Als Erwachsener ist man ja wohl sehr viel unempfindlicher gegenüber Schmerz.”

“Ach ja?’ Lucy funkelte ihn an, wie er so arglos dort stand und das herausposaunte. Nein, sie konnte jetzt nicht mehr anders. Dieser freche Kerl bräuchte dringend eine Lektion! Also trat sie mit entschlossenem Schritt auf ihn zu. 

10 Kommentare zu „12. Konsequenzen für Lucy (Pirate Booty)

  1. Lucy really has a gift for talking herself into a spanking. But wow – that bottom of hers must really sting right now. Let’s hope she doesn’t have splinters from the beer-froth wiper, too.

    Gefällt 1 Person

  2. Liebes RBG,

    zunächst einmal möchte ich Dir zu der Zahl von schier unglaublichen 200 Beiträgen gratulieren, die nun seit Jahren ohne Unterbrechung von Dir hier erscheinen und mich gleichzeitig dafür bedanken, dass Du so tollen Content kostenlos zur Verfügung stelllst. DANKE!

    Und bei der neuesten Geschichte wird Lucy wieder mal ihr nicht zu stoppendes Mundwerk zum Verhängnis. Bemerkenswert nur, dass es eine Frau (?) ist, die ihr so den Hintern versohlt, dass sie das erste Mal überhaupt nach einer Tracht Prügel Reue und Respekt empfindet, auch wenn Ted und sie sich ja noch einig sind, womit sie es in Wirklichkeit bei Blake zu tun haben.

    So oder so: Es hat wohl mächtig für Eindruck gesorgt, sodass sie sich diesmal sogar ein wenig in Selbstmitleid ergießt. Gott sei Dank, ist mal als Spanko fast geneigt zu sagen, es soll ja auch was bringen! Allerdings dürfte der liebe Ted gerade dabei sein, sie in diesem emotional labilen Moment mit seiner naiven Art auf die Palme zu bringen…bin gespannt was da gleich passieren wird!

    Alles Liebe jedenfalls und nochmal DANKE und ich freue mich schon auf den 201. Beitrag!

    LG Robbie

    Gefällt 1 Person

  3. Also bei mir findet es Anklang ☺️ Ich mag dieses einfach schnappen und versohlen als Motiv sehr gerne. Auch mehr zu bekommen als man eigentlich möchte ist in der Phantasie immer sehr reizvoll.

    Am besten hat mir gefallen, dass Lucy dabei kichern musste, so geht es mir auch immer, egal wie sehr der Hintern brennt, so ganz ernst nehmen kann ich die Situation nie 😁 Sehr schön war auch die Wahrnehmung dieser Holzlatte, sowas bringt immer ein Stück Realität in die Geschichte. Ich habe bisher von anderen otk nur kurze Implements bekommen, aber mal an mir selbst ein Lineal ausprobiert, nachdem mir jemand erzählt hat, dass es wirklich ein struggle ist lange Implements otk einzusetzen und es ist schon ein komisches Gefühl 😅

    Ich frage mich gerade, wo wohl das ganze Gold vom Käpt’n ist, hat das vielleicht der Klabautermann?

    Gefällt 1 Person

    1. Oh, uns ist offensichtlich dasselbe Detail in der Geschichte aufgefallen 😊 Es stimmt schon: Mit langen Implements muss man als Top OTK den Arm in eine sehr unbequeme Position bringen, um die „nähergelegene“ Pobacke zu erreichen, und hat entsprechend weniger Kraft. Oder je nach Konstellation – z.B. auf einem Sofa mit hoher Rückenlehne – geht es fast gar nicht. Und es sollte ja nicht Ziel eines Spankings sein, dass dem Spanker danach die Schulter wehtut. 😄

      Gefällt 1 Person

  4. Mir hat gefallen, wie dieses Kapitel Hintergrundgeschichte und Weiterbringen des Story-Arcs vereint. Ich bin gespannt, wie der Cliff-Hanger zwischen Lucy und Ted aufgelöst wird.

    Und natürlich hat mir das Spanking gefallen. Diese Position – übers aufgestellte Knie gelegt – ist in der Praxis vermutlich sehr unbequem, aber in der Fantasie sehr anregend. Einen Bierschaumabstreifer habe ich auch noch nie zuvor als Implement gelesen. 😊 Auch das kleine Detail, dass die Pobacken damit ungleichmäßig beansprucht werden, fand ich schön.

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu Robbie Antwort abbrechen